Paul Althouse


Althouse, Paul, Tenor, * 2.12.1889 Reading (Pennsylvania), † 6.2.1954 New York
; er sang als Knabensopran im Chor der Episcopal Church in seinem Heimatort Reading. Dort erhielt er ersten Unterricht durch Evelyn Essick; er ging dann zur weiteren Ausbildung nach New York. Seine Lehrer waren in New York die Pädagogen Perley Dunn Aldrich und Percy Rector Stevens, danach Oscar Saenger. Er sang bereits 1911 in New York bei einem Gastspiel der Philadelphia Opera den Faust von Gounod. Offizielles Debüt 1913 an der Metropolitan Oper New York in der amerikanischen Erstaufführung des »Boris Godunow« als Dimitrij unter der Leitung von A. Toscanini. Er war der erste amerikanische Sänger, der an der Metropolitan Oper auftrat, ohne zuvor Erfahrungen in Europa gesammelt zu haben. Paul Althouse blieb bis 1921 Mitglied der Metropolitan Oper und sang hier u.a. in den Uraufführungen der Opern »Madeleine« von V. Herbert (1914), »Madame Sans- Gêne« von Giordano (1915 als Neipperg), »The Canterbury Pilgrims« von de Koven (1917) und »Shanewis« von Charles W. Cadman (1918); weitere Partien, die er während dieses ersten Engagements an der Metropolitan Oper übernahm, waren der Turiddu in »Cavalleria rusticana«, der Froh im »Rheingold«, der Nicias in »Thaïs« von Massenet, der Pinkerton in »Madame Butterfly« und der italienische Sänger im »Rosenkavalier«. 1925 Gastspiel in San Francisco als Faust, 1929 gastierte er in Berlin, Stuttgart und Stockholm, vor allem als Turiddu und als Canio. Ein Besuch der Bayreuther Festspiele führte ihn zum Wagnergesang. 1930 sang er an der Oper von Chicago den Tannhäuser und den Siegmund. Ein glanzvolles Wagner-Konzert in New York unter Arturo Toscanini führte zu einem abermaligen Ruf an die Metropolitan Oper New York, wo er jetzt von 1934 bis 1941 wieder tätig war, jetzt vornehmlich als Wagner-Tenor. Er sang hier u.a. den Parsifal, den Walther von Stolzing in den »Meistersingern« und den Tristan, den Siegmund in der »Walküre« (u.a. beim Debüt von Kirsten Flagstad als Sieglinde 1934). An der Oper von Philadelphia gastierte er als Samson in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns. Zugleich hatte er eine große Karriere als Oratoriensänger. Hier sang er das Tenorsolo in Beethovens 9. Sinfonie, die »Gurrelieder« von A. Schönberg unter L. Stokowski und »Das Lied von der Erde« von G. Mahler unter Koussevitzky. Als letzte Wagner-Partie sang er 1941 an der Metropolitan Oper den Loge im »Rheingold«. 1941 nahm er von der Bühne Abschied und wurde nun einer der bedeutendsten amerikanischen Gesangpädagogen (Schüler: Richard Tucker, Eleanor Steber, Léopold Simoneau, Irene Dalis).

Schallplatten: Einige Pathé-Zylinder wurden bereits vor seinem Debüt 1912 aufgenommen; Edison-Platten und -Zylinder, Victor-Platten (seit 1915), Pathé- Platten (seit 1920) Elektrische Aufnahme der Gurrelieder von Schönberg unter Stokowski (Victor, 1933), Privataufnahmen aus der Metropolitan Oper, darunter auf ANNA-Records Szenen aus der »Götterdämmerung«, auf EJS Froh in vollständigem »Rheingold« von 1938. In den zwanziger Jahren entstanden in Italien akustisch aufgenommene HMV-Platten.

 

 


GALLERY
as Tristan Chicago
as Tristan Chicago 1939
as Tristan with Flagstad MET 1935
as Siegmund
as Canio
as Dimitrij with Homer "Boris" MET
Portrait
Portrait
Portrait
Promo
Roles
with the "Liebeslieder Ensemble" 1931