Amadeo Bassi


Bassi, Amedeo, Tenor, * 29.7.1874 Montespertoli (bei Florenz), † 15.1.1949 Florenz
; Ausbildung durch Maestro Pavesi in Florenz. Er debütierte 1897 am Stadttheater von Castelfiorentino in »Ruy Blas« von Marchetti. Nach ersten Erfolgen in Florenz, Venedig, Trient und Genua sang er seit 1902 viel an südamerikanischen Theatern. 1908 wirkte er bei der Eröffnungsvorstellung des neuen Hauses des Teatro Colón in Buenos Aires in einer Gala-Aufführung von Verdis »Aida« als Radames mit. In der Spielzeit 1900-1901 gastierte er an der Metropolitan Oper New York (ohne deren eigentliches Mitglied zu sein). Am Teatro Costanzi Rom sang er in der Uraufführung der Oper »Lorenza« von Eduardo Mascheroni (13.4.1901), am Teatro Politeama Genua in der von »Mademoiselle de Belle-Ile« von Spiro Samara (mit Lina Cavalieri in der Titelrolle), am Teatro San Carlo Neapel in der Uraufführung der Oper »Tess« von Frédéric d'Erlanger (10.4.1906). 1903 war er in St. Petersburg als Rodolfo in »La Bohème« zu Gast, 1904 in Santiago de Chile. 1906-08 war er am Manhattan Opera House New York engagiert. 1907 kreierte er an der Covent Garden Oper London in der Erstaufführung von Catalanis »Loreley« die Rolle des Walter und in der von Franchettis »Germania« den Frederico, 1911 den Dick Johnson in der Premiere von Puccinis »Fanciulla del West«. Die letztgenannte Partie sang er auch in der italienischen Erstaufführung der Oper am 12.6.1911 an der Oper von Rom. 1908 sang er sowohl an der Mailänder Scala (an der er 1907 erstmals auftrat) wie am Teatro Colón Buenos Aires in den Premieren der Oper »Paolo e Francesca« von Mancinelli, am Teatro Colón auch 1912 in der von Humperdincks »Königskindern« unter A. Toscanini, 1913 am Teatro Regio Parma in den Opernaufführungen anläßlich des Verdi-Jahres. 1910-11 war er an der Metropolitan Oper New York engagiert. 1910 sang er am Théâtre de la Monnaie Brüssel, 1913 an der Grand Opéra Paris den Herzog im »Rigoletto« und den Radames in »Aida«. 1911-16 war er Mitglied der Oper von Chicago; hier sang er in den amerikanischen Premieren von mehreren Opern: 1912 in »I gioielli della Madonna« von Wolf-Ferrari, 1913 in »I Zingari« von Leoncavallo (den Radu in Anwesenheit des Komponisten), 1916 in »Zazà«, gleichfalls von Leoncavallo. Am 16.3.1905 gastierte er an der Oper von Monte Carlo in der Uraufführung von Mascagnis »Amica« als Lionello. An der Mailänder Scala hatte er in der Toscanini-Ära 1921-26 große Erfolge im Wagner- Fach, namentlich als Loge, Siegmund und Parsifal. Er sang die Partie des Tristan in »Tristan und Isolde« in verschiedenen Theatern in Italien, so 1920 in Triest und in Turin, 1923 in Rom, 1926 in Ravenna. Gastspiele und Konzertreisen brachten ihm in aller Welt, vor allem in Italien und Nordamerika, große Erfolge. 1926 nahm der Künstler von der Bühne Abschied, ist aber noch bis 1940 gelegentlich im Konzertsaal zu hören gewesen. Nach seinem Rücktritt von der Bühne wirkte er in Florenz als Gesangslehrer; einer seiner Schüler war der bekannte Tenor Ferruccio Tagliavini.
Strahlende, reich gebildete Tenorstimme, die sich in einem Repertoire bewährte, das vor allem die italienische Opernliteratur, aber auch das Wagner-Fach enthielt.

Seltene Schallplatten auf Fonotipia (Mailand, 1906) und auf Pathé (Paris 1904, sowie Mailand 1912).

 

 


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