Oskar Bolz


Bolz, Oskar, Tenor, * 1.5.1875 Magdeburg, † 26.6.1935 Zoppot
; er studierte zuerst an der Berliner Universität Zahnmedizin, promovierte und wurde Zahnarzt. Er ließ dann jedoch am Stern'schen Konservatorium in Berlin seine Stimme ausbilden und begann seine Karriere im Jahre 1900 am Stadttheater von Olmütz (Olomouc). Über die Theater von Barmen, Aachen (1902-03) und Mainz kam er 1905 an die Stuttgarter Hofoper, wo er als Raoul in den »Hugenotten« von Meyerbeer und als Siegfried wichtige Erfolge hatte. 1906 wirkte er in Stuttgart in der deutschen Erstaufführung der Oper »Siberia« von Giordano als Wassili mit. Er ging jedoch zur weiteren Ausbildung nach Mailand und war dort Schüler von Lamperti und Sibella. In Italien gab er dann Gastspiele am Teatro Carlo Fenice von Genua, sang in Madrid, Amsterdam und Paris. In Paris wurde er 1907 als Herodes in »Salome« von R. Strauss bewundert; diese, seine eigentliche Glanzrolle, hat er mehr als 200mal in seiner Laufbahn gesungen. Nachdem er 1912-13 am Hamburger Stadttheater aufgetreten war, sang er 1913-18 wieder an der Hofoper von Stuttgart, 1918-20 am Stadttheater von Halle /Saale und 1920-21 am Stadttheater von Nürnberg. Schließlich wurde er durch Max von Schillings 1922 an die Staatsoper Berlin verpflichtet, wo man seine Gestaltung heldischer Partien sehr schätzte, zumal seinen Tristan, seinen Radames und seinen Othello. Während seiner Karriere gab er Gastspiele an den Hofopern von Wien (1911 als Othello), Dresden und München, an den Hoftheatern von Karlsruhe, Wiesbaden, Mannheim und Hannover, an den Opernhäusern von Riga, Leipzig, Köln, Frankfurt a.M. und Budapest und an der Komischen Oper Berlin (1908). Von seinen Bühnenrollen seien der Johann von Leiden im »Propheten« von Meyerbeer, der Eleazar in »La Juive« von Halévy, der José in »Carmen«, der Raoul in Meyerbeers »Hugenotten«, der Max im »Freischütz«, der Rienzi von R. Wagner, der Siegmund in der »Walküre«, der Siegfried im Nibelungenring, der Lohengrin, der Pedro in »Tiefland« von E. d'Albert, der Riccardo in Verdis »Maskenball«, die Titelrollen in »Der arme Heinrich« und in »Palestrina« von Hans Pfitzner, der Turiddu in »Cavalleria rusticana« und der Cavaradossi in »Tosca« genannt. 1925 eröffnete er ein Bühnenvermittlungsbüro in Berlin, nahm jedoch schließlich seinen Wohnsitz in München. Er starb an einem Hitzschlag während eines Badeaufenthalts an der Ostseeküste. - Er war verheiratet mit der Sopranistin Elsa Salvi. Diese war 1900-1901 am Theater des Westens in Berlin, 1901-1901 am Stadttheater von Barmen, 1902-03 am Theater von Königsberg (Ostpreußen), 1903-05 am Stadttheater von Mainz, 1905-06 am Opernhaus von Breslau, 1906-07 am Hoftheater von Stuttgart engagiert und lebte seither in Stuttgart gastierend. Sie trat als Gast an der Berliner Hofoper (1901 als Pamina), an den Hoftheatern von Kassel, Wiesbaden und Mannheim, am Stadttheater von Zürich und am Opernhaus von Köln auf. Ihre Bühnenrollen waren dabei u.a. die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, die Eva in den »Meistersingern«, die Sieglinde in der »Walküre«, die Undine in der Oper gleichen Namens von Lortzing, die Norma, die Valentine in den »Hugenotten« von Meyerbeer und die Rachel in Halévys »La Juive«.

Von der Stimme von Oskar Bolz sind zahlreiche akustische Parlophon-Platten vorhanden; auch Aufnahmen auf Favorit und auf Odeon, auf Artiphon und Polyphon.

 


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as Lohengrin Stuttgart
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