Gerd Brenneis


Brenneis, Gerd, Tenor, * 3.1.1936 Nienhagen in Mecklenburg
; nachdem er anfänglich Chemie studieren wollte, ließ er seine Stimme im Opernstudio der Städtischen Oper Berlin, an der er anschliessend länger als 25 Jahre auftrat, ausbilden. Er debütierte in diesem Haus 1958 in der Uraufführung von »Fiesta« von Darius Milhaud, wirkte an der Uraufführung der Oper »Corinna« von Wolfgang Fortner mit. Er begann seine Karriere 1959 am Opernhaus von Essen. Als Antrittspartie sang er hier den Don Curzio in »Figaros Hochzeit« und hatte einen ersten Erfolg in der Titelrolle der Benjamin Britten- Oper »Albert Herring«. 1961 wechselte er an das Stadttheater von Augsburg, zu dessen Ensemble er elf Jahre lang gehörte, auch nachdem er bereits 1970 Mitglied der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf- Duisburg geworden war. In Augsburg sang er seine ersten Wagner-Helden, den Lohengrin, den Parsifal und den Walther von Stolzing in den »Meistersingern« und wurde bald als großer Wagner- und Heldentenor bekannt. Später konzentrierte sich seine Tätigkeit wesentlich auf die Deutsche Oper Berlin, an der er zuerst 1974 als Max im »Freischütz«, dann als Walther von Stolzing, als Parsifal und in weiteren Partien für Heldentenor auftrat. 1972-77 gastierte er ständig an der Hamburger Staatsoper, u.a. als Max im »Freischütz«, als Parsifal und als Dimitrij im »Boris Godunow« von Mussorgsky. 1975-77 auch an der Staatsoper Stuttgart engagiert. Eine ausgedehnte Gastspieltätigkeit führte den Künstler an die Opernhäuser in aller Welt: an die Staatsoper von Wien (1976-85 durch Vertrag verbunden) und an die Mailänder Scala (Florestan im »Fidelio« unter Karl Böhm, 1975), an die Oper von Mexico City (1981 als Lohengrin), an das Teatro Regio Turin (1984, 1988), an das Teatro Liceo Barcelona (1977), an die Oper von New Orleans (1977), nach Pretoria (1985), Tokio (1986) und schließlich 1976-81 an die Metropolitan Oper New York, an der er einen seiner größten Erfolge als Kaiser in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, aber auch als Tristan und Walther von Stolzing hatte. Bei den Bayreuther Festspielen der Jahre 1973-74 hörte man ihn als Walther von Stolzing, als Siegmund in der »Walküre« und als Walther von der Vogelweide im »Tannhäuser«. 1984 wirkte er beim Maggio musicale von Florenz mit. 1988 gastierte er an der Oper von Nizza als Siegfried im Nibelungenring. 1987 gastierte er am Teatro Regio Turin wieder als Siegfried. 1994 sang er an der Deutschen Oper Berlin den Erik im »Fliegenden Holländer«.

Mitschnitte von Rundfunksendungen des Sängers sind vorhanden.

 

 

 

GALLERY
as Tristan DOBerlin (Collection G&K)
as Tristan with Wagemann Teheran 1978 (by courtesy of Peter Giljum)
as Tristan with Knie lyon 1975
as Parsifal DOBerlin
as Stolzing with Zeumer and Hesse Bayreuth 1963 (by courtesy of Peter Giljum)
as Florestan
as Florestan with Wagemann DOBerlin (Collection G&K)
as Bacchus DOBerlin
Portrait (Collection G&K)