John Coates


Coates, John, Tenor, * 29.6.1865 Girlington bei Bradford (Yorkshire), † 16.8.1941 Northwood. Er sang als Kind in einem Knabenchor, wurde dann aber Buchhalter und Auslandskorrespondent in einer Handelsfirma. Ein erstes Auftreten, noch als Amateur, bei der Carl Rosa Company in der Partie des Valentin im »Faust« von Gounod war erfolglos. Er begann dann sein Studium 1893 in London und sang seit 1894 bei der D'Oily Carte Company zumeist leichte Operettenpartien für Bariton.1895 war er mit dieser Truppe auch in Nordamerika. Er sang zuerst als Bariton bei der Carl Rosa Company, wurde aber durch den Pädagogen William Shakespeare darauf hingewiesen, daß er eine Tenorstimme habe und wechselte schließlich in dieses Stimmfach. Er wollte jedoch Tenor und Opernsänger werden; er sang ein weiteres Jahr an allerlei Kleinkunstbühnen, um sein Studium zu bezahlen. Schließlich hatte er ein erfolgreiches Debüt am 30.5.1901 an der Londoner Covent Garden Oper in der Uraufführung der Oper »Much Ado about Nothing« von Stanford. Er wurde der gefeierte englische Oratorien-Tenor seiner Generation; vor allem schätzte man ihn als Interpreten der Werke Elgars; so sang er in den Uraufführungen von dessen Oratorien »The Apostles« (14.10.1903 Birmingham Festival) und »The Kingdom« (3.10.1906 Birmingham Festival). 1901-07 unternahm er große Konzert- und Gastspiel- Tourneen in Deutschland, wobei er an der Oper von Köln als Faust, als Roméo in »Roméo et Juliette« von Gounod und als Lohengrin auftrat. Operngastspiele führten ihn auch an die Berliner Hofoper (1902 als Lohengrin), an das Hoftheater Hannover (1902), an die Hofoper Dresden, an die Opernhäuser von Leipzig, Frankfurt a.M., Düsseldorf, Mannheim, Mainz und Bremen. 1905 sang er wieder an der Covent Garden Oper, 1907-08 bei der Moody-Manners Company. 1910 gab er im Rahmen einer weiteren Deutschland-Tournee Liederabende in Berlin, Hamburg und Bremen. 1909 hörte mn ihn am His Majesty's Theatre London in der englischen Erstaufführung der Oper »The Wreckers« der Komponistin Ethel Smith. 1910-11 sang er in London unter Sir Thomas Beecham Wagner-Heroen wie den Tristan und den Siegfried sowie 1910 den Pedro in der Premiere von d'Alberts »Tiefland«. Seit 1914 spezialisierte er sich auf den Liedgesang. Er nahm noch 1916 an einer Tournee der Moody-Manners Opera Company teil, wo er Wagner-Heroen wie den Siegfried und den Tristan übernahm. 1926-27 große Nordamerika-Tournee, in deren Mittelpunkt sein ganz unvergleichlicher Vortrag von Vokalwerken aus dem Elisabethanischen England stand. Er gab noch nach Vollendung seines 70. Lebensjahres wiederholt Liederabende im Londoner Rundfunk, die er auch selbst einleitete.

Schallplatten auf G & T (London, 1907), auf HMV und Pathé. Aus den zwanziger Jahren sind schöne Aufnahmen auf Vocalion und auf Columbia vorhanden.

 

 


GALLERY
as Lohengrin London 1902
as Romeo London 1902
as Romeo
Portrait (Collection G&K)
Portrait
Portrait
Portrait (Collection G&K)
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