Jacques Decker


Decker, Jacques, Tenor, * 5.4.1877 Köln, † 1964 (Köln?)
; er war zuerst als Kaufmann tätig, begann dann jedoch seine Ausbildung zum Sänger am Konservatorium seiner Heimatstadt Köln. Hier war er Schüler von Paul Haase und Rudolf Schulz-Dornburg sowie auch von E. Wolff. 1906 begann er seine Bühnenkarriere am Stadttheater von Elberfeld, dem er bis 1908 als Mitglied angehörte. Über das Stadttheater (Opernhaus) von Hamburg, wo er in der Spielzeit 1908-09 engagiert war (dort sang er 1908 den Tristan in »Tristan und Isolde«). Danach kam er an das Hoftheater von Mannheim, an dem er 1909-12 große Erfolge hatte. 1912-13 sang er am Opernhaus von Düsseldorf und 1913-14 als Gast am Hoftheater von Braunschweig. Er nahm dann am Ersten Weltkrieg teil und begann seine Karriere erst wieder 1918-20 am Stadttheater von Bielefeld. Er gastierte 1910 am Hoftheater von Karlsruhe, ebenfalls 1910 am Stadttheater von Bremen, 1911 am Hoftheater von Wiesbaden und 1914 am Stadttheater von Basel, nach 1920 noch an verschiedenen Theatern im Rheinland; außerdem führten Gastspiele und Konzertverpflichtungen ihn nach Österreich, Holland und Belgien. Sein umfangreiches Repertoire für die Opernbühne enthielt Partien aus dem heldischen und dem Wagner-Fach, darunter den Florestan im »Fidelio«, den Erik im »Fliegenden Holländer«, den Lohengrin, den Siegmund wie den Siegfried im Nibelungenring, den Walther von Stolzing in den »Meistersingern«, den Tannhäuser, den Tristan, den Primus Thaller im »Kuhreigen« von W. Kienzl, den José in »Carmen«, den Eleazar in Halévys »La Juive«, den Samson in »Samson et Dalila« von Saint- Saëns, den Radames in »Aida« und den Canio im »Bajazzo«. Nachdem er seine Karriere aufgegeben hatte, lebte er in Köln. 1957 nahm er als Ehrengast an der Eröffnungsvorstellung des wieder aufgebauten Nationaltheaters Mannheim teil.

Akustische Schallplattenaufnahmen auf Vox und auf Anker (hier u.a. vollständiger 1. Akt der »Walküre« mit Erna Denera und Gustav Schwegler).

 


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as Lohengrin
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