Ignacy Dygas


Dygas, Ignacy, Tenor, * 28.7.1881 Warschau, † 17.5.1947 Warschau
; er glaubte zuerst, eine Baritonstimme zu haben, wurde jedoch durch den Warschauer Pädagogen Alexandrowicz zum Tenor ausgebildet. Im Januar 1905 debütierte er in Warschau als Valentin im »Faust« von Gounod (unter dem Namen Ignacy Gorszynski); im Mai 1905 erfolgte dann dort sein eigentliches Debüt als Jontek in »Halka« von Moniuszko. 1907 bereiste er erstmals Italien. Dort gastierte er an vielen großen Theatern, am Teatro Costanzi in Rom (1910 als Lohengrin und als Pollione in »Norma«), am Teatro Lirico in Mailand, am Teatro San Carlo von Neapel und am Teatro Massimo in Palermo. Am Teatro Carlo Felice in Genua wirkte er am 3.2.1909 in der Uraufführung der Oper »Il Principe Zilah« von Franco Alfano mit. 1913 gastierte er am Teatro Comunale Bologna wieder als Lohengrin. Er setzte in Italien seine Ausbildung bei dem berühmten Pädagogen Francesco Lamperti fort. 1910 gastierte er in Südamerika (Rio de Janeiro, Buenos Aires, Montevideo), 1911-14 war er an der Oper von Warschau engagiert. In Italien und Spanien trat er unter dem Namen Ignacio Digas auf. Während des Ersten Weltkrieges befand er sich in Rußland und erschien seit 1915 an den Hofopern von St. Petersburg und Moskau. 1918 kehrte er nach Polen zurück und wurde Mitglied der Oper von Warschau, wo man ihn sehr schätzte. Neben den heldischen Tenorpartien des italienischen und slawischen Repertoires sang er jetzt gerne Wagner-Rollen. In Warschau wirkte er 1922 in der Uraufführung der Oper »Hagith« von K. Szymanowski mit. Er sang an diesem Opernhaus in mehreren weiteren Opern-Uraufführungen: bereits 1906 in »Maria« von Roman Statkowski, dann in drei Opern von Lubomir Rózycki, »Meduza« (26.10.1912), »Casanova« (8.6.1921) und »Beatrix Cenci« (30.11.1927). 1924 trat er als Gast in den USA, u.a. in New York, Chicago und Detroit, auf, 1927 in Rumänien, 1928 unternahm er eine Jugoslawien-Tournee. 1937 nahm er an der Oper von Warschau offiziell als Eleazar in »La Juive« von Halévy seinen Bühnenabschied, doch hörte man ihn dort letztmalig in seinem Todesjahr 1947. Seine großen Bühnenpartien waren der Tannhäuser, der Siegmund in der »Walküre«, der Tristan, der Parsifal, der Herodes in »Salome« von R. Strauss, der Hermann in »Pique Dame«, der José in »Carmen«, der Radames in »Aida«, der Canio im »Bajazzo«, der Cavaradossi in »Tosca«, der Kirkor in »Goplana« wie der Titelheld in »Konrad von Wallenrod«, beide von W. Zelenski.

Schallplattenaufnahmen: Favorite (Warschau, 1915). Eine Serie von elf Aufnahmen auf Edison-Platten wurde später unter dem Etikett von Syrena veröffentlicht; vier Edison-Zylinder.

 


GALLERY
as Radames "Aida"
as Don José "Carmen"
as Don José "Carmen"
as Raoul "Huguenots"
as Konrad Wallenrod by Zelenski Varsovie 1930
as Jontek in »Halka« Moniuszko
as Herodes "Salome" Varsovie 1931
as Herodes (detail) "Salome" Varsovie 1931
as Eleazar in »La Juive« Halévy
Portrait (by courtesy of Teatr Wielki Poland)
Portrait (by courtesy of Teatr Wielki Poland)
Portrait (by courtesy of Teatr Wielki Poland)
Portrait (by courtesy of Teatr Wielki Poland)
Portrait