Alfred Goltz


Goltz, Alfred, Bariton/Tenor, * 13.12.1877 Emmendingen (Baden), † (?); er hieß eigentlich Alfred Goldschmidt. Er wurde zuerst als Bariton ausgebildet und war bis 1905 in diesem Stimmfach tätig. Er sang nacheinander am Stadttheater von Nürnberg (1899-1900), am Stadttheater von Regensburg (1900-1901), am Stadttheater von Koblenz (1901-02), am Stadttheater von Rostock (1902-03), am Stadttheater von Basel (1903-04) und am Stadttheater von Mülhausen (Mulhouse, Elsaß 1904-05). Er ließ seine Stimme dann zum Tenor umschulen und wurde nach einem erfolgreichen Gastspiel an das Opernhaus von Leipzig verpflichtet, dessen Mitglied er bis 1908 blieb. 1908-10 sang er an der Hofoper von Stuttgart, 1910-12 am Hoftheater von Coburg. Seine Karriere erreichte ihren Höhepunkt mit einem Engagement an der Deutschen Oper Berlin-Charlottenburg, der er bis zu seiner Einziehung zum Militärdienst 1917 angehörte. Nach Kriegsende sang er noch 1919-20 am Nationaltheater Weimar. 1909 wirkte er in Stuttgart in der Uraufführung der Oper »Prinzessin Brambilla« von W. Braunfels mit. 1918 sang er in Weimar den Tristan. Er gastierte an vielen deutschen Bühnen, so an der Hofoper Dresden, am Hoftheater Braunschweig, an den Opernhäusern von Breslau und Riga. Sein Repertoire als Tenor enthielt vor allem heldische Partien wie den Erik im »Fliegenden Holländer«, den Lohengrin, den Siegmund in der »Walküre«, den Parsifal, den Loge im »Rheingold«, den Tristan, den Arnoldo in Rossinis »Wilhelm Tell«, den Turiddu in »Cavalleria rusticana«, den Canio im »Bajazzo«, aber auch den Tamino in der »Zauberflöte« und den Faust von Gounod. Über das Schicksal des Sängers war keine Klarheit zu erhalten. Er war jüdischer Herkunft, lebte aber 1941 noch in Berlin.

Schallplatten: Homochord (Solo-Aufnahmen aus Opern), alle als Tenor.

 


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as Faust (by courtesy of Manfred Krugmann)
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