"Als er [Felix Mottl] von Cosima Wagner aufgefordert wurde, in Bayreuth den Tristan zu leiten, was das für ihn der Höhepunkt seines künstlerischen Lebens. Schon viele Jahre vorher, hatte der damals achtzehnjährige Mottl in sein Tagebuch geschrieben: ‚Jetzt beginnt mein Studium des Tristan. Ich bin ganz krank vor Sehnsucht nach diesem Werk! Trage es wie das Bild einer Geliebten mit mir herum!' Diese Oper war das erste (1886) und das letzte Werk, welches er in Bayreuth dirigierte, und als er sie am 21.Juni 1911 in München (mit seiner Geliebten, später Ehefrau Zdenka Faßbender als Isolde) zum hundertsten Mal leitete, war das seine letzte Aufführung überhaupt. Felix Mottl starb am 02.Juli 1911."

(in Sous, A. 1997, S. 116)