"Mahler hatte große Mühe, dem Tenor Erik Schmedes den Tristan beizubringen. Es ging und ging nicht. So bat er Bruno Walter, Schmedes einmal zu erklären, um was es sich überhaupt handle, um Tag und Nacht, um die Philosophie Schopenhauers usw. Walter tat sein Bestes, um Schmedes den Fall zu erklären. Es nützte gar nichts. Die nächste Orchesterprobe mit Tristan zeigte keine Änderung im Verhalten des Sängers. Mahler dirigierte, klopfte plötzlich ab und sagte: ‚Herr Schmedes, vor dem Trank sind Sie Bariton, nach dem Trank sind Sie Tenor.' Das wirkte, und es ging sofort."

(Klemperer, Otto, 1982, S. 72)