"In einer Tristan-Aufführung, in der [Karl] Burrian in der Titelrolle mitgewirkt hatte, ersuchte Gustav Mahler [Richard] Mayr, er möge den Gast, der sich in Wien einsam fühle, in seine Gesellschaft mitnehmen. Und da König Marke-Mayr keine nachträgerische Natur ist und dem Tristan-Burrian die fatale Angelegenheit mit Isolde nicht weiter übelnahm, zogen sie, alle beide trinkfeste Kumpane, nach der Vorstellung los. Über die Schicksale der beiden Helden ist keine Chronik geführt worden. Am nächsten Morgen stand Mayr, stabil und wetterhart, um zehn Uhr auf der Probe. Mahler schaut nervös herum: 'Wo ist Burrian?' 'Herr Direktor', antwortete Mayr ehrlich und treu-herzig, 'der ist mit der Nacht noch nicht fertig."

(in Kunz, Otto Graz 1933, S. 109)