"Am Tag der dritten Vorstellung rief mich Mr. Bing (...) ‚Mr. Vinay ist krank', sagte er. Natürlich war ich enttäuscht, wies aber gleichzeitig darauf hin, was für ein Glück wir doch hatten, daß uns Mr. Liebl zur Verfügung stand, der ja bereits die Premiere gerettet hatte. ‚Ja, aber er ist auch krank' antwortete Bing. ‚Dann wird es also keine Vorstellung geben?' ‚Doch, es wird auf jeden Fall eine Vorstellung geben' versicherte mir Bing. (...) ‚Vinay singt den ersten Akt, Liebl den zweiten, (...) da Costa singt den dritten Akt'. Hatte schon die Premiere des Tristan große Artikel in den führenden Zeitungen der Welt bewirkt, so stand ihr die Drei-Tristan-Vorstellung in nichts nach. Es hieß unter anderem: ‚Schwedische Isolde verbraucht pro Akt einen Tristan' oder 'Eine Isolde = drei Tristane."

(Birgit Nilsson 1997, S.145-7)