Eleonora de Cisneros


de Cisneros, Eleonora, Alt, * 1.11.1878 New York, † 3.2.1934 New York; eigentlich Eleanor Broadfoot. Ausbildung durch Mme Murio-Celli in New York. Sie wurde während ihres Studiums durch den berühmten Jean de Reszke entdeckt, der sie an die New Yorker Metropolitan Oper brachte, wo sie 1899, noch unter dem Namen Eleanor Broadfoot, als Roßweiße in der »Walküre« debütierte und dann je einmal die Amneris in »Aida« und die Lola in »Cavalleria rusticana« sang. 1901 heiratete sie den kubanischen Grafen Francesco de Cisneros und trat seitdem unter diesem Namen auf. 1901 ging sie zu weiterer Ausbildung nach Europa; hier studierte sie bei Jean de Reszke und Victor Maurel in Paris sowie bei Trabadello und Lombardi in Mailand. 1902 trat sie am Teatro Regio von Turin auf, 1903 am Opernhaus von Rio de Janeiro und hatte in den folgenden zwölf Jahren eine sehr erfolgreiche Karriere an den großen italienischen Opernhäusern. 1906 sang sie an der Mailänder Scala in der Premiere der Oper »Pique Dame« von Tschaikowsky die Rolle der alten Gräfin, 1909 in der Premiere der Richard Strauss-Oper »Elektra« die Klytämnestra; am 29.3.1906 wirkte sie dort in der Uraufführung der Oper »La figlia di Jorio« von Franchetti mitgewirkt. Sie sang an der Scala auch die Ulrica in Verdis »Balloin maschera«, die Amneris, die Maddalena im »Rigoletto«, die Azucena im »Troubadour« und die Principessa de Bouillon in »Adrana Lecoufreur« von Cilea. Sie gastierte am Teatro San Carlos Lissabon (1905 als Arsace in »Semiramide« von Rossini), an der Hofoper von Wien (1905 als Amneris und als Azucena), am Teatro Real Madrid, in Paris, Barcelona, Antwerpen, St. Petersburg und 1904-07 regelmäßig an der Covent Garden Oper in London. In den Jahren 1906-11 war sie als erste Altistin am Manhatten Opera House in New York engagiert, dann sang sie bei der Chicago-Philadelphia Company und schließlich bis 1916 an der Oper von Chicago. 1911 Australien-Tournee mit der Operntruppe der berühmten Diva Nellie Melba. 1913 hörte man sie bei den Verdi-Gedenkfeiern am Teatro Regio in Parma als Eboli im »Don Carlos«, 1914 sang sie am Théâtre des Champs-Elysées in Paris die Brangäne im »Tristan«, 1915 bereiste sie Kuba, Australien und Neuseeland. 1925 erschien sie nochmals an der Mailänder Scala als Herodias in »Salome« und lebte dann bis 1929 in Paris. Seitdem Gesanglehrerin in New York. - Groß dimensionierte Altstimme von besonderer dramatischer Ausdruckskraft. Auf der Bühne bewunderte man nicht zuletzt die Schönheit ihrer Erscheinung und ihre Kunst der Darstellung. Aus ihrem Repertoire für die Bühne sind noch die Carmen, die Fides im »Propheten« von Meyerbeer, der Page Urbain in dessen »Hugenotten«, die Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, die Gertrude in »Hamlet« von A. Thomas und die Venus im »Tannhäuser« zu erwähnen.

Schallplatten der Marken G & T, Nicole (London, 1904), Columbia (Mailand, 1904), Pathé, amerikan. Columbia (um 1915) sowie Edison Amberola-Zylinder.

 

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Portrait
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