Grace Hoffman


Hoffman, Grace, Alt, * 14.11.1926 Cleveland, † 26.7.2008 Stuttgart
, eigentlich Goldie Hoffman; ihre Familie war ungarischer Abstammung. Sie studierte Literatur und Musikwissenschaft. Sie erhielt ihre erste Ausbildung zur Sängerin durch Lila Robeson, dann durch Friedrich Schorr und Giuseppe Gentile; abschließende Studien bei Mario Basiola in Rom. 1951 gewann sie einen Gesangwettbewerb in Lausanne. Sie debütierte 1951 bei der US Touring Company (Wagner Opera) als Mamma Lucia in »Cavalleria rusticana«. 1951 hörte man sie beim Maggio musicale von Florenz als Priesterin in »Aida«, 1952 am Stadttheater von Zürich als Azucena im »Troubadour«. 1955 kam sie von Zürich an die Staatsoper von Stuttgart, der sie seitdem für mehr als dreißig Jahre angehörte (bis 1992), und zu deren Ehrenmitglied ernannt wurde. Sehr erfolgreiche Gastspiele, zum Teil mit dem Stuttgarter Ensemble, an der Mailänder Scala 1955 (als Fricka in der »Walküre«), an der Covent Garden Oper London (1955, 1959-61, 1964-66) an den Staatsopern von Wien (langjähriger Gastspielvertrag seit 1961) und München, an der Oper von San Francisco, an der New Yorker City Centre Opera und am Teatro Colón Buenos Aires (in den Jahren 1960, 1963, 1965 und 1967). 1964 sang sie in der New Yorker Carnegie Hall in einer konzertanten Premiere von Donizettis »Maria Stuarda« die Partie der Elisabetta. 1957-70 wirkte sie bei den Festspielen von Bayreuth mit, und zwar als Brangäne im »Tristan« (ihre besondere Glanzrolle, 1957-59, 1966, 1968-70), als Siegrune (1958, 1960-64), als Waltraute (1960-61, 1964, 1968-69), als 2. Norn (1961-64) und als Fricka (1962-64) im Nibelungenring, 1967-68 auch als Ortrud im »Lohengrin«. In den Spielzeiten 1957-58 und 1971-72 sang sie an der Metropolitan Oper New York die Brangäne im »Tristan«. 1961 sang sie beim Maggio musicale Florenz die Ortrud im »Lohengrin«. Seit 1962 auch an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg tätig. Weitere Gastspiele: Grand Opéra Paris (1962 als Waltraute, auch 1967), Amsterdam (1959 als Ortrud im »Lohengrin«), Teatro San Carlos Lissabon (1957 und 1959 als Brangäne), Deutsche Oper Berlin, Staatsoper München, Königliche Oper Kopenhagen (1969), Oper von Bordeaux, Staatsoper Wien (hier noch 1990 als Mutter Wesener in »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann), Opernhäuser von Marseille und Nizza, Staatsopern von Hamburg und Dresden, Teatro Comunale Bologna (1957 als Ortrud), Teatro Margherita Genua, Teatro Fenice Venedig, Teatro Verdi Triest, Teatro San Carlo Neapel, Théâtre de la Monnaie Brüssel (1963), Maggio musicale Florenz (1960 als Kostelnicka in »Jenufa«), Philadelphia Opera, Teatro Liceo Barcelona (1956). Aus ihrem umfangreichen Bühnenreüpertoire seien ergänzend die Santuzza in »Cavalleria rusticana«, die Principessa in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, die Ulrica im »Maskenball« von Verdi, die Amneris in »Aida«, der Orpheus von Gluck, die Eboli im »Don Carlos« und die Lady Macbeth in »Macbeth« von Verdi, die Cassandre in »Les Troyens« von Berlioz, die Geneviève in »Pelléas et Mélisande«, die Judith in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók, die Venus im »Tannhäuser«, die Klytämnestra in »Elektra« und die Amme in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, die Jocasta in »Oedipus Rex« von Strawinsky, die Kundry im »Parsifal«, die Brünnhilde in der »Walküre«(!) und der Adriano in R. Wagners »Rienzi« genannt. 1978 erhielt sie einen Ruf als Professorin an die Musikhochschule Stuttgart, setzte aber ihre Sängerlaufbahn weiter fort. Noch 1988 sang sie an der Opéra du Rhin Straßburg die Mutter Wesener in der zeitgenössischen Oper »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann, 1989 in Stuttgart die Mary im »Fliegenden Holländer«. - Der weite Tonumfang ihrer Stimme wurde durch die Aussagekraft ihres Vortrages und durch ihre darstellerische Präsenz glücklich ergänzt; auf der Bühne wie im Konzertsaal in einer Vielzahl von Aufgaben in Erscheinung getreten. Hochgeschätzte Verdi- und Wagner-Interpretin. Ihre Erfahrungen hatte sie seit 1978 an der Hochschule für Musik von Stuttgart in Form einer Professur weitergegeben.

Schallplatten: DGG, Decca, Fono (»Das Lied von der Erde« von G. Mahler), Columbia, CBS (»Dasklagende Lied« von G. Mahler), Opera, darunter auch integrale Opern (»Salome«, »Barbier von Bagdad«). Auf Cetra DOC singt sie die Brangäne im »Tristan« (Mitschnitt vom Maggio musicale Florenz, 1957), auf Wergo in »Bremer Freiheit« von A. Hölsky; Teldec- Video (»Die Soldaten« von B.A. Zimmermann). Vox (»Lied von der Erde« von G. Mahler).

 

GALLERY
as Brangäne Zürich
as Brangäne Bayreuth 1957
as Brangäne Bayreuth 1958
as Brangäne Bayreuth 1958
as Brangäne Bayreuth 1968 (Collection G&K)
as Brangäne MET
as Brangäne with Liebl, Nilsson and Cassel Chicago 1958
with Liebl, Nilsson and Cassel Chicago 1958 (by courtesy of Peter Giljum)
as Brangäne with Steinbach Venezia 1971 (by courtesy of Peter Giljum)
as Brünnhilde with Hoffmann Wien 1962 (by courtesy of Peter Giljum)
as Ortrud Zürich 1953
as Ortrud with Heyer Zürich 1953
as Ortrud with Hillebrecht Zürich 1953
as Ortrud Bayreuth 1968 (Collection G&K)
as Ortrud Wien 1970 (by courtesy of Peter Giljum)
as Ortrud Wien 1970 (by courtesy of Peter Giljum)
as Waltraute Bayreuth 1961 (Collection G&K)
as Waltraute Bayreuth 1968 (Collection G&K)
as Fricka Bayreuth 1964
as Fricka (by courtesy of Charles Mintzer)
as Carmen
as Eboli Zürich (Collection G&K)
as Eboli with Wollasky Stuttgart 1972
as Marina with Schmidt "Boris" Zürich (Collection G&K)
with Hillebrecht and Burke "Cosi" Zürich (Collection G&K)
as Nurse "FrOSch" Wien Jun. 1964
as Nurse with Hillebrecht "FrOSch" Zürich 1954 (Collection G&K)
as Orpheus Zürich 1955 (Collection G&K)
as Herodias Wien 1972
Portrait
Portrait Bayreuth 1958 (Collection G&K)
Portrait
Portrait
.
-
.
-
.
-