Hanna Schwarz


Schwarz, Hanna, Mezzosopran, * 15.8.1943 Hamburg
; sie begann das Psychologie- und Gesangstudium in Hamburg, dann an der Folkwangschule Essen und an der Musikhochschule Hannover. Nachdem sie 1969 einen Gesangwettbewerb in Berlin gewonnen hatte, erhielt sie ihr erstes Engagement am Staatstheater von Hannover, wo sie 1970 als Siegrune in der »Walküre« debütierte und ihren ersten großen Erfolg als Maddalena im »Rigoletto« hatte. 1972 gastierte sie als Carmen bei den Opernfestspielen von Eutin. 1973 Mitglied der Staatsoper von Hamburg, an der sie in den klassischen Partien ihres Stimmfachs erfolgreich war. 1975 Gastspiel in Zürich; im gleichen Jahr sang erstmals bei den Festspielen von Bayreuth. Dort ist sie in einer Vielzahl von Partien aufgetreten: als Floßhilde (1975), als Roßweiße (1975, 1984, 1994), als Erda (1976-77), als Fricka (1978-80, 1984-86, 1995-96), als Waltraute (1984-86, 1995-96) und als 2. Norn (1985-86, 1994) im Nibelungenring, als Blumenmädchen (1977-83), als 2. Knappe (1975, 1977-81) und als Alt-Solo (1977-83, 1987) im »Parsifal« sowie als Brangäne im »Tristan« (1981-83, 1987). Seit 1977 alljährlich zu Gast an der Oper von San Francisco, wo sie wiederum als Fricka, später als Erda brillierte. Weitere Gastspiele an der Staatsoper von Wien (u.a. als Jocasta in »Oedipus Rex« von Strawinsky), in Paris (Debüt 1976 als Preziosilla in »La forza del destino«, großer Erfolg 1979 in der Uraufführung der durch F. Cerha vollendeten Oper »Lulu« von Alban Berg, 1987 als Cornelia in »Giulio Cesare« von Händel), am Deutschen Opernhaus Berlin (1978 als Cherubino), in Washington, an der Münchner Staatsoper (1974, 1980, 1984) und beim Holland Festival, wo ihre Brangäne in »Tristan und Isolde« große Bewunderung erregte. Diese Partie sang sie auch 1985 am Opernhaus von Genf. 1980 und nochmals 1990 hatte sie an der Covent Garden Oper London große Erfolge als Waltraute in der »Götterdämmerung«, 1983 an der Hamburger Oper in der Titelrolle von »Dido and Aeneas« von Purcell. In Amsterdam gastierte sie als Charlotte im »Werther« von Massenet. Bei den Salzburger Festspielen übernahm sie 1979 das Alt- Solo in Beethovens 9. Sinfonie, 1980 die Partie der Juana in einer konzertanten Aufführung der Oper »Karl V.« von Krenek. 1992 sang sie dort die Herodias in »Salome« von R. Strauss; 1996 trat sie in dieser Partie sehr erfolgreich an der Metropolitan Oper New York auf, wo sie in der gleichen Spielzeit auch die Fricka in der »Walküre« vortrug. Sie wirkte in Hamburg in der Uraufführung der Oper »Historia von Dr. Johann Fausten« von A. Schnittke mit (22.6.1995 als Mephistophela). 1995 sang sie am Opernhaus von Köln die Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss, 1996 an der Dresdner Staatsoper die Amme in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss. An der Metropolitan Oper New York trat sie 1997 als Fricka in der »Walküre« und als Waltraute in der »Götterdämmerung« auf, bei den Bayreuther Festspielen von 1997 wieder als Fricka im Nibelungenring, 1998 als Fricka wie als Waltraute. 1998 hörte man sie an der Deutschen Oper Berlin als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss, als Erda wie als Waltraute im Nibelungenring, am Opernhaus von Köln als Fricka im »Rheingold«, 1999 an der Metropolitan Oper New York wieder als Klytämnestra. Auf der Bühne wurde sie als Sänger-Darstellerin, vor allem im Wagner-Repertoire, bewundert. Zusammen mit Pierre Boulez unternahm sie eine große Konzerttournee durch Italien, wie sie überhaupt als hervorragende Konzert- und Oratorienaltistin galt.

Sehr viele Schallplatten: DGG (»Zauberflöte«, »Pique Dame« von Tschaikowsky, »Lulu« von A. Berg, 5. Sinfonie und Rückert-Lieder von Gustav Mahler, »Rigoletto«, 9. Sinfonie und Missa solemnis von Beethoven, »Lustige Weiber von Windsor«, »Apollo et Haycinthus« von Mozart, »Götterdämmerung«; »Salome«, auch als Video), Teldec (»Hänsel und Gretel«), HMV (»Hoffmanns Erzählungen«, »Königskinder« von Humperdinck, »Die Heimkehr aus der Fremde« von Mendelssohn, »Die Frau ohne Schatten«, »Paulus« von Mendelssohn), Ariola-Eurodisc (Rheintochter in »Rheingold« und »Götterdämmerung«), Philips (Lieder von Gustav Mahler, Fricka in vollständigem Nibelungenring; »Tristan« als Video), Decca (Herodias in »Salome« von R. Strauss), Hänssler-Verlag (Bach-Kantaten), Amadeo (»Karl V.« von Krenek), HMV-Electrola (»Zigeunerbaron«), RCA/BGM (»Historia von Dr. Johann Fausten«); religiöse und Oratorienmusik auf Orfeo, u.a. als Martha in dem Oratorium »Lazarus« von Schubert. DGG (Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss mit Alessandra Marc als Partnerin), Teldec (Amme in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss), EMI (Erda in vollständigem Nibelungenring, München 1989).

 

 


GALLERY
as Brangäne Bayreuth 1982
as Brangäne with Martin Geneve 1985
as Brangäne with Schnaut Köln Feb. 1998
as Brangäne with Lindholm, Jung and Meven Stuttgart Mar. 1981
as Fricka Bayreuth 1980
as Fricka Bayreuth 1994
as Fricka Bayreuth 1994
as Waltraute Bayreuth 1986
as Waltraute Bayreuth 1994
as Carmen
as Octavian with Rysanek San Francisco 1978
as Nurse with Voigt "FrOSch" Dresden 1996
as Didon Hamburg Oct. 1982
with Sass, Weikl and Wohlers "Cosi" Hamburg Dec. 1975
Portrait (Collection G&K)
Portrait
Portrait
Portrait (Collection G&K)
Portrait
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