Maria Carbone


Carbone, Maria, Sopran, * 15.6.1908 Castellamare di Stabia bei Neapel
; sie begann auf Wunsch ihrer Eltern ein Medizinstudium, das sie aber nach ihren ersten Erfolgen als Sängerin aufgab. Gleichzeitig hatte sie nämlich am Konservatorium San Pietro a Majella in Neapel bei Agostino Roche Gesang studiert. Sie debütierte 1930 am Teatro San Carlo in Neapel als Margherita in »Mefistofele« von Boito. 1932 sang sie am Teatro Regio Turin die Liu in Puccinis »Turandot«, 1932 an der Oper von Rom die Titelrolle in »Lodoletta« von Mascagni, im Sommer 1933 Konzertreise durch Holland. Lange und erfolgreiche Karriere an den großen italienischen Opernbühnen; ihren Höhepunkt erreichte diese Karriere in dem Jahrzehnt zwischen 1932 und 1942. 1936 Debüt an der Mailänder Scala als Giorgetta in »Il Tabarro« von Puccini. 1937 hörte man sie dort in »Maria Egiziaca« von O. Respighi, als Minnie in Puccinis »La Fanciulla del West«, in den Opern »Debora e Jaele« und »Fra Gherardo« von I. Pizzetti, später bis 1948 in zahlreichen anderen Rollen. Dabei wandelte sich ihre Stimme allmählich vom lyrischen zum Lirico spinto-Sopran. Als besondere Glanzrollen der Sängerin galten die Titelpartien in den Richard Strauss-Opern »Salome« und »Elektra«. Die Salome sang sie u.a. 1937 in einer Sendung des italienischen Rundfunks EIAR Rom; sie hatte diese Partie zuerst in Turin, dann an vielen weiteren italienischen Theatern gesungen. Beim Maggio musicale Florenz wirkte sie am 4.5.1938 in der Uraufführung von Gian Francesco Malipieros Oper »Antonio e Cleopatra« mit, an der Oper von Rom am 13.1.1941 in der der Oper »Ecuba« vom geichen Komponisten. Sie gastierte in Südamerika als Fiora in Montemezzis »Amore dei tre Re«, auch in Deutschland, in der Schweiz, in Belgien und an der Oper von Oslo. Auf der Bühne verkörperte sie eine Fülle von (insgesamt 176) Partien, wobei sie vor allem als Interpretin der veristischen Oper hervortrat. Aus ihrem Repertoire seien noch genannt: die Titelrolle in »La Wally« von Catalani, die Isabeau in der gleichnamigen Oper von Mascagni, die Maliella in dessen »Il piccolo Marat«, die Sakuntala von Alfano, die Katjuscha in »Risurrezione« vom gleichen Komponisten, die Titelrollen in den Opern »Fedora« von Giordano, »Francesca da Rimini« von Zandonai, »Lodoletta« von Mascagni, »Gloria« von Cilea, dazu Wagner- Rollen (Elsa, Elisabeth im »Tannhäuser«, Sieglinde, sogar Isolde) und Partien in zeitgenössischen Opern von G. Fr. Malipiero, Peragallo, Respighi (»La Fiamma«) sowie die Titelrolle in »Turandot« von F. Busoni, die sie 1940 beim Maggio musicale Fiorentino in der italienischen Erstaufführung der Oper sang. Seit 1950 war sie im pädagogischen Bereich tätig, 1953 gab sie ihre Karriere auf. Sie wirkte als Pädagogin zuerst am Conservatorio Giuseppe Verdi in Mailand, dann am Konservatorium von Venedig, schließlich auf privater Basis in Turin; zu ihren Schülern gehörten so bedeutende Sänger wie Maria Chiara, Renzo Casellato, Benito di Bella und Seta del Grande.

Schallplatten: 1933, also schon sehr früh, sang sie in zwei vollständigen Opern-Aufnahmen bei HMV die Desdemona im »Othello« und die Micaela in »Carmen« dies blieben ihre einzigen Schallplatten. Wahrscheinlich existieren jedoch Mitschnitte von Rundfunksendungen.


GALLERY
as Rosario "Goyescas"
as Minnie
as Marguerite
Portrait
Portrait 1960ies
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