Marjorie Lawrence |
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Lawrence, Marjorie, Sopran, * 17.2.1909 Dean's March bei Melbourne, 13.1.1979 Little Rock (Arkansas); erste Ausbildung bei Ivo Boustead in Melbourne und seit 1928 bei Cécile Gilly in Paris. Sie debütierte 1932 an der Oper von Monte Carlo als Elisabeth im »Tannhäuser« und sang anschließend am Opernhaus von Lille. 1933 kam sie an die Pariser Grand Opéra, an der sie als Ortrud im »Lohengrin« debütierte und bis 1938 u.a. als Brunehild in »Sigurd« von Reyer, als Salomé in »Hérodiade« von Massenet, als Donna Anna im »Don Giovanni«, als Brangäne im »Tristan« und als Brünnhilde in der »Walküre« auftrat. Sie wirkte dort auch am 22.6.1933 in der Uraufführung der Oper »Vercingétorix« von J. Canteloube mit. 1935 wurde sie an die Metropolitan Oper New York berufen, an der sie als Brünnhilde in der »Walküre« debütierte und bis 1941 blieb. An der Metropolitan Oper hörte man sie auch als Ortrud im »Lohengrin«, als Sieglinde in der »Walküre«, als Rachel in »La Juive« von Halévy, als Salome von R. Strauss, als Tosca, als Thaïs in der gleichnamigen Oper von Massenet, als Alceste von Gluck, insgesamt (im New Yorker Haus der Metropolitan Oper) in elf Partien und 59 Vorstellungen. Seit 1935 gastierte sie an der Oper von Chicago, 1936 am Teatro Colón Buenos Aires als Kundry und als Ortrud. Sie gastierte am Opernhaus von Montevideo (1936 als Brünnhilde in der »Walküre«). 1939 unternahm sie eine sehr erfolgreiche Australien-Tournee. Sie trat auch als Gast bei den Festspielen von Zoppot (1938 als Brünnhilde), an der Oper von San Francisco (1939-40 als Carmen und als Brünnhilde in der »Walküre«) und 1937 am Opernhaus von Lyon auf, wo sie ihre erste Isolde sang. 1941 erkrankte sie während eines Gastspiels in Mexico City an einer Poliomyelitis. Diese Erkrankung führte zu einer Lähmung beider Beine, so daß sie nicht mehr gehen konnte. Sie setzte jedoch mit übermenschlicher Energie ihre Karriere fort und trat in Nordamerika, im Rollstuhl sitzend, als Konzertsängerin auf. 1943 sang sie an der Metropolitan Oper die Partie der Venus im »Tannhäuser« in einer Inszenierung, bei der sie sich nicht auf der Bühne zu bewegen brauchte. In ähnlicher Weise übernahm sie 1946 an der Grand Opéra Paris, später auch in Cincinnati und Montreal, die Partie der Amneris in Verdis »Aida«. 1944-45 gab sie Konzerte vor alliierten Soldaten in Australien und in Europa. 1946 bewunderte man sie bei Konzerten in Paris; 1947 sang sie in Chicago in einer konzertanten Aufführung der Richard Strauss-Oper »Elektra« die Titelrolle. 1951 unternahm sie nochmals eine Australien-Tournee. 1952 gab sie ihre Karriere auf. Sie wirkte zuerst als Pädagogin an der Tulane University, dann an der Southern Illinois University in Barbondale. Sie veröffentlichte ihre Lebenserinnerungen unter dem Titel »Interrupted Melody; the Story of my Life« (New York, 1949). Unter dem gleichen Titel wurde diese Selbstbiographie 1954 verfilmt. In diesem Film wurden die Gesangsstücke durch Eileen Farrell vorgetragen. Marjorie Lawrence lebte seit ihrer Erkrankung auf ihrer Ranch in Hot Springs (Arkansas). Schallplatten: Auf EJS singt sie die Brünnhilde in einem Mitschnitt einer Aufführung der »Walküre« an der Metropolitan Oper von 1940, auf Melodram die Ortrud im »Lohengrin« (Aufnahme aus dem Teatro Colón Buenos Aires von 1936); RCA-Victor-Platten, auch Aufnahmen auf HMV und Decca (Lieder von Brahms, Grieg und Rachmaninoff, 1947).
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