Bertha Pester-Prosky


Pester-Prosky, Bertha, Sopran, * 7.9.1866 Frankfurt a.M., † 27.12.1922 Krefeld
; nach ihrem Studium bei M. Dessoff debütierte sie 1884 am Stadttheater von Würzburg als Soubrette und hatte dann 1886-89 erste Erfolge als Operettensängerin am Friedrich Wilhelmstädtischen Theater Berlin. Sie setzte ihre Ausbildung bei Frau Elisabeth Dreyschock in Berlin fort, die sie zur dramatischen Sopranistin umschulte. Als solche kam sie 1891 an das Stadttheater von Halle (Saale). 1891-95 war sie am Stadttheater von Zürich tätig, 1895 kam sie an das Opernhaus von Köln, wo sie den Höhepunkt ihrer Karriere erreichte und bis 1902 engagiert blieb. Seitdem gab sie nur noch Gastspiele. 1899 gastierte sie an der Berliner Hofoper als Isolde im »Tristan«, wo sie 1907-08 nochmals auftrat, 1901 an der Wiener Hofoper als Aida, weiter an den Hoftheatern von Hannover (1890-1907), Wiesbaden (ständig seit 1890), Karlsruhe (seit 1904), Mannheim (1900-1902) und Stuttgart (1905), in Frankfurt a.M. (1895, 1902), Breslau (1905) und Bremen (1903, 1905). Sie galt als große Wagner-Interpretin in Partien wie der Senta, der Elisabeth im »Tannhäuser«, der Ortrud im »Lohengrin«, der Isolde und der Brünnhilde. Ihre weiteren großen Rollen waren die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, die Leonore im »Fidelio«, die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Valentine in den »Hugenotten« von Meyerbeer, die Rezia im »Oberon« von Weber, die Didon in »Les Troyens« von Berlioz und die Ingwelde in der gleichnamigen Oper von Max von Schillings. Seit 1894 war sie mit dem Harfenvirtuosen Reinhold Pester (1870-1928) verheiratet, der 1906 Direktor des Stadttheaters von Krefeld wurde.

Von ihrer Stimme existieren vier ebenso seltene wie schöne Schallplattenaufnahmen auf G & T (Köln, 1907).

 

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