Eva Turner |
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Turner, Eva, Sopran, * 10.3.1892 Oldham (bei Manchester), 16.6.1990 London; sie begann ihre Ausbildung bei Dan Rootham in Bristol und studierte 1911-15 an der Royal Academy of Music in London bei M. Wilson, G. und E. Levi. Sie begann ihre Sängerlaufbahn als Choristin bei der Carl Rosa Opera Company; seit 1916 wurden ihr bei dieser Gesellschaft kleinere Rollen übertragen. Nach weiteren Studien bei Albert Richards Broads hatte sie seit 1920 bei der Carl Rosa Company große Erfolge. 1920 sang sie mit der Carl Rosa-Gesellschaft im Haus der Covent Garden Oper in London die Santuzza in »Cavalleria rusticana«. Bei der Carl Rosa Company sang sie bis 1924 u.a. die Aida, die Tosca, die Butterfly, die Santuzza in »Cavalleria rusticana« und die Brünnhilde. 1925 nahm sie an der Gastspieltournee eines italienischen Ensembles durch Deutschland teil, bei der sie als Aida und als Leonore im »Troubadour« auftrat. Als der Dirigent Ettore Panizza sie in London hörte, empfahl er sie an Arturo Toscanini, der sie sogleich für die Scala in Mailand engagierte. 1924 debütierte sie an der Mailänder Scala als Freia im »Rheingold«. Sie trat dann an der Scala sehr erfolgreich als Sieglinde in der »Walküre« auf. Seitdem hatte sie an den großen italienischen Operntheatern ihre Erfolge; man feierte sie an der Scala (1924-25 und 1929), in Turin, Neapel, Triest, Bologna und Pisa, wobei die Titelfigur in Puccinis »Turandot« als ihre besondere Glanzrolle galt. In Italien sang sie diese erstmals 1926 am Teatro Grande von Brescia und dann an vielen großen Operntheatern. 1929 hörte man sie bei den Festspielen in der Arena von Verona in der Titelpartie von Mascagnis »Isabeau«, die sie 1930 an der Oper von Rom wiederholte. 1928-30, 1933, 1935, 1937-38 und 1947-49 eilte sie an der Covent Garden Oper London von Erfolg zu Erfolg. Neben ihrer unvergleichlichen Turandot sang sie dort Partien wie die Aida, die Agathe im »Freischütz« (1935), die Santuzza in »Cavalleria rusticana«, Wagner-Rollen wie die Brünnhilde und die Sieglinde und 1938 erstmals die Isolde im »Tristan«, seitdem ein weiterer Höhepunkt in ihrem Bühnenrepertoire. 1925-31 war sie an den Opernhäusern von Berlin, Dresden, Frankfurt a.M., Wien und München zu Gast, 1927 und 1931 gastierte sie in Südamerika in Rio de Janeiro und vor allem am Teatro Colón von Buenos Aires. Hier sang sie 1927 (!) in der südamerikanischen Premiere des »Fidelio« die Leonore. Im gleichen Jahr wirkte sie dort in der Premiere von Rimsky-Korssakows »Märchen vom Zaren Saltan« mit. 1928-30 und 1938 war sie an der Oper von Chicago engagiert (Debüt als Aida). Sie trat auch an der Oper von Boston und bei Konzert-Tourneen in Amerika auf. 1929 sang sie die Aida in Pasadena in einer Freilicht-Aufführung vor 10000 Zuhörern. 1939 gab sie Gastspiele in Kopenhagen, Wien, Lissabon und Athen. Besonders beliebt war die Künstlerin in Turin, wo sie 1926, 1932, 1934-35 und 1937 auftrat. 1948 erhielt sie eine Professur an der Universität von Oklahoma, kam aber 1959 wieder nach London zurück und ging der Lehrtätigkeit an der dortigen Royal Academy of Music nach. Zu ihren Schülerinnen gehörten u.a. Amy Shuard, Rita Hunter und Gwyneth Jones. Von Königin Elisabeth II wurde sie als Dame of the British Empire in den Adelsstand erhoben. 1979 Ehrendoktor der Universität Manchester, 1984 der Universität Oxford. - Dunkel getönte, dramatische Sopranstimme, voll erregender Ausdrucksintensität und von hohem Stilgefühl, im Verdi- wie im Wagner-Repertoire, vor allem aber durch ihre unvergeßliche Turandot, berühmt. Hervorragend schöne, aber relativ wenige Schallplatten der Marke Columbia, die meisten bereits 1927 in Italien aufgenommen. Auf HMV singt sie die Titelrolle in Ausschnitten aus Puccinis »Turandot«. Lit: T. English: Eva Turner (in »Opera«, 1950); J.B. Richards: Eva Turner (in »Record Collector«, 1957); R. Cochran: Eva Turner (in »Opera«, 1990); I. Cook: This is Eva Turner (in »Opera News«, 1959-60).
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