Therese Vogl


Vogl, Therese, Sopran, * 12.11.1845 Tutzing am Starnberger See, † 29.9.1921 München; sie hieß mit ihrem Geburtsnamen Therese Thoma, war die Tochter eines Schullehrers und erhielt ihre Ausbildung durch den Pädagogen Hauser in München. 1865 erfolgte ihr Debüt am Hoftheater von Karlsruhe in der Rolle der Casilda in »La Part du Diable« von Auber. Bereits ein Jahr später 1866 folgte sie einem Ruf an die Hofoper von München. 1868 heiratete sie den berühmten ersten Tenor dieses Opernhauses Heinrich Vogl (1845-1900). Beide galten bald als hervorragende Wagnersänger; man erblickte vor allem in ihnen die Nachfolger des Ehepaars Ludwig und Malvina Schnorr von Carolsfeld, die in der Uraufführung von Wagners »Tristan und Isolde« 1865 in München die Titelpartien gesungen hatten. Heinrich und Therese Vogl galten in diesen beiden schwierigen Partien als unübertroffen innerhalb ihrer künstlerischen Generation, seitdem sie diese erstmals 1869 in München gesungen hatten. Am 26.6.1870 sang Therese Vogl in München in der Uraufführung der »Walküre« von R. Wagner die Sieglinde, während ihr Gatte die Partie des Siegmund kreierte. 1878 und 1879 war sie in München die Brünnhilde in den ersten Aufführungen des »Siegfried« und der »Götterdämmerung« außerhalb von Bayreuth. 1881 gastierte sie an der Hofoper von Berlin als Elsa im »Lohengrin«. 1882 sang sie am Her Majesty's Theatre London die Brünnhilde in der englischen Erstaufführung des Ring-Zyklus unter Anton Seidl. Sie nahm auch 1882-83 an der Europa- Tournee mit Angelo Neumanns wanderndem Wagner- Theater teil. 1884 sang sie mit Heinrich Vogl zusammen in der Premiere des »Tristan« an der Oper von Frankfurt a.M., an der sie oft gastierte. Auch in Rußland trat sie als Gast auf. Sie sang gastweise am Stadttheater (Opernhaus) von Hamburg (1877), an den Hoftheatern von Mannheim, Weimar, Wiesbaden und Stuttgart (1887). 1885 wirklte sie in München, zusammen mit ihrem Gatten, in der Uraufführung der Oper »Der faule Hans« von Alexander Ritter mit, 1872 in der der Oper »Theodor Körner« von Wendelin Weissheimer. 1892 gab sie in München ihre Abschiedsvorstellung als Isolde. Sie wurde zum Ehrenmitglied der Münchner Oper ernannt. Neben dem Wagner-Repertoire war sie in Partien wie der Eglantine in »Euryanthe«, der Titelrolle in »Alceste« von Gluck, der Leonore im »Fidelio«, der Klytämnestra in »Iphigenie in Aulis« und der Agathe im »Freischütz« erfolgreich. - Der berühmte Chirurg Billroth, ein großer Musikliebhaber, schreibt über die Künstlerin an den Wiener Kritiker Hanslick: »Sobald die Vogls auf der Bühne standen, habe ich stets mit allen Sinnen genossen ... Ich erinnere mich kaum, je einen solchen Eindruck von einer dramatischen Sängerin gehabt zu haben...«


GALLERY
as Isolde München (Collection G&K)
as Isolde München (by courtesy of Peter Zimmermann)
as Isolde (Oil by J. Weiser) Bayerische Staatsoper
as Isolde München
as Isolde München
as Brünnhilde "Walküre" München 1870
as Brünnhilde with her husband "Götterd." München 1870 (Collection G&K)
as Sieglinde with her husband München 1870
as Elsa München 1877
as Ortrud München 1877
Portrait
Portrait
Portrait
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Portrait with her husband
Portrait with her family
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