Cobelli, Giuseppina, Sopran, * 1.8.1898 Maderno am Gardasee,  10.8.1948 
      Barbarano di Salò (Gardasee). Sie erhielt ihre Ausbildung in 
      Mailand sowie bei Benvenuti in Bologna und bei Jacques Stückgold in 
      Hamburg. Sie debütierte 1924 in Piacenza als Titelheldin in »La 
      Gioconda« von Ponchielli. 1924-25 sang sie mit glänzenden Erfolgen 
      an der Italienischen Oper in Holland. Darauf sogleich an die Mailänder 
      Scala verpflichtet, wo sie 1925 als Sieglinde in der »Walküre« 
      debütierte. Sie blieb länger als 15 Jahre eine der großen 
      Primadonnen der Scala. Einen ihrer größten Erfolge hatte sie 
      dort 1926 als Fiora in Montemezzis »L'Amore dei tre Re«. Von 
      den vielen Partien, die sie an der Scala gesungen hat, sind die Prinzessin 
      Eboli in Verdis »Don Carlos«, die Santuzza in »Cavalleria 
      rusticana«, die Titelrollen in »Adriana Lecouvreur« von 
      Cilea, »Fedora« von Giordano und »Maria Egiziaca« 
      von Respighi, die Minnie in Puccinis »La Fanciulla del West« 
      und die Wally in der gleichnamigen Oper von Catalani zu nennen. Große 
      Wagner-Interpretin, namentlich als Isolde, aber auch als Sieglinde in der 
      »Walküre«, als Elsa im »Lohengrin« und als 
      Kundry im »Parsifal« gerühmt. An der Oper von Rom trat 
      sie 1929-41 häufig auf, u.a. als Fiora in »L'Amore dei tre Re«, 
      als Fedra von Pizzetti, als Leonora in »La Favorita« von Donizetti 
      und allein in sieben Wagner-Partien. Am Teatro Comunale Bologna hörte 
      man sie 1926 als Elsa, 1936 als Sieglinde, 1937 als Isolde, am Teatro Comunale 
      Florenz 1925 und 1929 (in »Risurrezione« von Alfano), beim Maggio 
      musicale Florenz 1937 als Gräfin in »Figaros Hochzeit«, 
      am Teatro Carlo Felice Genua 1929 als Santuzza, 1933 als Fedora von Giordano. 
      1925 und 1931 Gastspiele am Teatro Colón in Buenos Aires, 1927 am 
      Opernhaus von Santiago de Chile, 1931 an der Oper von Rio de Janeiro (als 
      Adriana Lecouvreur, eine ihrer Hauptrollen, und als Santuzza). 1935 war 
      sie an der Oper von Budapest zu Gast; sie gastierte weiter in Belgien und 
      Holland, 1937 trat sie bei den Festspielen im Giardino dei Boboli in Florenz 
      in Monteverdis barocker Oper »L'Incoronazione di Poppea« als 
      Ottavia auf. 1931 wirkte sie an der Scala in der Uraufführung von Montemezzis 
      »Le notte di Zoraima« mit. Am 23.1.1934 sang die Künstlerin 
      an der Oper von Rom die Silvana in der Uraufführung von Respighis »La 
      Fiamma«, 1938 am Teatro Carlo Felice Genua in der von Gaspare Scuderis 
      »Donata«. Bis 1942 wurde sie an der Scala gefeiert. Sie ertaubte 
      dann jedoch und mußte ihre Karriere 1944 vorzeitig beenden; als letzte 
      Partie sang sie nochmals die Adriana Lecouvreur. - Reich gebildete, dramatische 
      Sopranstimme; sie galt als eine der größten Darstellerinnen unter 
      den italienischen Opernsängerinnen ihrer Generation. 
      Von ihrer Stimme sind lediglich zwei akustische HMV-Platten (von 1925!) 
        vorhanden. 
       
       
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