Christel_Goltz

Liebestod Rec.:

1950 Dir. Kempe, Rudolf (Staatskapelle Dresden) (priv. rec.)


Goltz, Christel, Sopran, * 8.7.1912 Dortmund
; Ballett- und Gesangsausbildung bei Ornelli-Leeb in München und bei dem Hindemith-Schüler Theodor Schenk, den sie später heiratete. 1935 erhielt sie ihr erstes Engagement als Tänzerin und Chorsängerin am Stadttheater von Fürth. Sie kam dann an das Stadttheater von Plauen (Sachsen), wo sie durch den Leiter der Dresdner Staatsoper Karl Böhm entdeckt wurde; sie sang bereits 1935 am Stadttheater von Fürth die Agathe im »Freischütz«, am Stadttheater von Plauen 1935-36 die Santuzza in »Cavalleria rusticana«, die Eva in den »Meistersingern« und den Octavian im »Rosenkavalier«. An der Staatsoper von Dresden übernahm sie in den Jahren 1936-40 zumeist kleinere Partien, wandte sich dann aber dem dramatischen Stimmfach zu und sang 1941 als erste große Partie in Dresden die Rezia im »Oberon« von Weber. Am 13.4.1940 wirkte sie dort in der Uraufführung der Oper »Romeo und Julia« von H. Sutermeister mit, 1950 übernahm sie die Titelpartie in der Dresdner Premiere von Carl Orffs »Antigonae«. Sie blieb acht Jahre in Dresden, kam 1947 als hochdramatischer Sopran an die Staatsoper von Berlin, später an die Städtische Oper Berlin, endlich 1950 an die Wiener Staatsoper, zu deren prominentesten Künstlern sie seither zählte, und zu deren Ehrenmitglied sie 1967 ernannt wurde. Erfolgreiche Gastspiele an der Mailänder Scala, an der Oper von Rom, an der Covent Garden Oper London (seit 1951), in Paris und Brüssel. 1951 trat sie am Teatro Colón Buenos Aires als Salome und als Elektra in den Opern von Richard Strauss, als Jenufa in der gleichnamigen Oper von Janácek, und als Elsa im »Lohengrin« auf. 1952 hatte sie an der Städtischen Oper Berlin einen besonderen Erfolg als Abigaille in Verdis »Nabucco«, am gleichen Opernhaus dann auch als Marie im »Wozzeck« von Alban Berg. Diese Partie kreierte sie 1952 in der englischen Premiere des Werks an der Covent Garden Oper London. Sie gastierte auch 1952 und 1953 am Teatro Colón Buenos Aires. An der Mailänder Scala sang sie 1954 die Elektra, 1956 die Salome von R. Strauss, 1956 auch die Renata in »L' Ange de feu« von Prokofieff, 1960 die Lady Macbeth in »Macbeth« von E. Bloch. 1954 kam sie an die New Yorker Metropolitan Oper, an der sie die Titelfigur in in »Salome« in sechs Vorstellungen sang. Sie trat fast alljährlich bei den Festspielen von Salzburg auf; hier sang sie am 17.8.1954 die Titelpartie in der Uraufführung der Oper »Penelope« von Liebermann. 1951 gestaltete sie in Salzburg die Marie im »Wozzeck«, 1956 die Elettra in »Idomeneo« von Mozart, 1957-58 die Leonore im »Fidelio«, 1951 sang sie dort in einem Konzert die »Vier letzten Lieder« von Richard Strauss. 1958 wirkte sie beim Holland Festival mit. An der Oper von Rom hörte man sie 1960 als Elisabeth im »Tannhäuser«, an der Grand Opéra Paris 1953 als Elektra, in Tokio 1962 als Salome (asiatische Erstaufführung der Richard Strauss-Oper!). 1958 sang sie in San Francisco die Elektra und die Elisabetta im »Don Carlos« von Verdi, 1958 an der Oper von Monte Carlo die Elektra, 1959 die Aida, 1960 abermals die Salome. Bis 1970 gastierte die Künstlerin am Deutschen Opernhaus Berlin, an den Staatsopern von Wien und München. Ihre großen Kreationen auf der Bühne waren die Salome und die Elektra, die Färberin in der »Frau ohne Schatten« von Richard Strauss, die Leonore im »Fidelio« und die Marie im »Wozzeck«; hinzu trat eine Konzertkarriere auf internationaler Ebene. Sie lebte später in Baden bei Wien. Ihr Bühnenrepertoire enthielt auch zahlreiche Partien aus dem Bereich der italienischen Oper. darunter die Santuzza und die Tosca. Weitere Höhepunkte in ihrem insgesamt 116 Partien umfassenden Repertoire waren die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Martha in »Tiefland« von E. d'Albert, die Isolde im »Tristan« und die Clairon im »Capriccio« von R. Strauss; letzter Auftritt 1970 in Wien als Adelaide in »Arabella« von R. Strauss. 1996 erfolgte ihre Ernennung zum Ehrenmitglied der Dresdner Staatsoper. - Große, voluminöse Sopranstimme, deren Weite des Tonumfangs und deren Ausdruckskraft im hochdramatischen Repertoire hervorragende Leistungen entwickelte; dazu große Darstellerin.

Schallplatten der Marken DGG, Urania (»Salome«), Decca (»Salome«, »Frau ohne Schatten«). Auf Melodram existiert ein Mitschnitt der Salzburger »Fidelio«-Aufführung von 1957, auf Preiser eine Arien- Platte, auf Orfeo ein Mitschnitt der »Penelope«-Uraufführung aus Salzburg (1954). Polydor und Vox (»Vier letzte Lieder« von R. Strauss); Arienplatte bei DGG. Weitere Mitschnitte von Bühnenaufführungen und Radiosendungen.

Lit: A. Natan: Goltz, Christel; Primadonna (Basel, 1962).

GALLERY
as Isolde (by courtesy of Peter Giljum)
as Isolde? Elektra? München 1955
as Brünnhilde Wien (by courtesy of Peter Giljum)
as Brünnhilde Wien (by courtesy of Peter Giljum)
as Brünnhilde Frankfurt 1960 (by courtesy of Peter Giljum)
as Brünnhilde Frankfurt 1960 (by courtesy of Peter Giljum)
as Elisabeth Roma (by courtesy of Peter Giljum)
as Fidelio Wien
as Fidelio
as Tosca Deutsche Oper Berlin (Collection G&K)
as Tosca Dresden
as Carmen Dresden
as Aida Dresden
as Salome with Karén Dresden 1948
as Salome München 1952
as Salome MET
as Elektra with Zadek
as Elektra
as Aegyptische Helena Dresden
as Aegyptische Helena Dresden
as Octavian Dresden
as Marie "Wozzeck" Berlin (Collection G&K)
as Marie "Wozzeck" Berlin (Collection G&K)
as Marie with Berry "Wozzeck" Wien 1955
as Lisa 1947 (by courtesy of Michael Stange)
as Lisa
as Lisa Dresden
as Abigaille
as Färberin Wien 1955
as Färberin with Höngen Wien 1955
as Marie Dresden
as Arabella Berlin
as Penelope?
as Penelope with Team Salzburg 1954
as Clairon
as Antigonae Dresden 1950
at the modist
Portrait (by courtesy of Charles Mintzer)
Portrait
Portrait 2001