Rita Gorr |
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Liebestod Rec.: 1959 Dir. Cluytens, André (Orchestre du Théatre National de l'Opéra), LP: Pathé FALP 615 CD: Testament SBT 1256 23.Mar.1960 Dir. Conte, Pierre Michel (ORTF) CD: Gala 573 (Padmavati) |
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Gorr, Rita, Mezzosopran, * 18.2.1926 Zelzate (Belgien); eigentlicher Name Marguerite Geirnaert. Sie begann ihre Ausbildung 1943 am Konservatorium von Brüssel. 1946 gewann sie den Concours von Verviers. Sie debütierte 1949 an der Oper von Antwerpen als Fricka in der »Walküre« und gastierte auch an der Oper von Gent. 1949-52 war sie am Opernhaus von Straßburg engagiert, wo sie als Carmen, als Amneris in »Aida« und als Orpheus von Gluck erste Erfolge erzielte; sie sang in Straßburg 1951 in der französischen Erstaufführung der Oper »Mathis der Maler« von P. Hindemith die Partie der Ursula.1952 gewann sie den ersten Preis beim Internationalen Gesangwettbewerb von Lausanne. Im gleichen Jahr 1952 wurde sie an die Grand Opéra Paris verpflichtet (erste Partie die Magdalene in den »Meistersingern«), an der sie große Erfolge hatte und u.a. 1955 in der Uraufführung der Oper »Numance« von H. Barraud mitwirkte. Seit 1952 an der Pariser Opéra-Comique aufgetreten. Durch Gastspiele wurde sie bald in aller Welt bekannt. Bei den Bayreuther Festspielen sang sie 1958 die Fricka, die Grimgerde und die 1. Norn im Nibelungenring, 1959 die Ortrud im »Lohengrin«. An der Mailänder Scala gastierte sie 1958 als Santuzza, 1960 als Kundry im »Parsifal«. Sie wurde auch Mitglied der Opéra-Comique Paris; ihre Antrittsrolle an diesem Theater war die Charlotte im »Werther« von Massenet. 1959 wirkte sie dort in Aufführungen von Monteverdis »Orfeo« mit. 1959-71 war sie an der Covent Garden Oper London zu hören, zuerst 1959 als Amneris in »Aida«, eine ihrer größten Kreationen. Diese sang sie auch im Oktober 1962 bei ihrem Debüt an der Metropolitan Oper New York. In deren New Yorker Haus ist sie dann während vier Spielzeiten bis 1966 in 36 Vorstellungen aufgetreten, darunter als Santuzza in »Cavalleria rusticana«, als Azucena im »Troubadour«, als Eboli in Verdis »Don Carlos« und als Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns. 1961 bewunderte man sie an der Covent Garden Oper wie bei den Festspielen von Edinburgh als Iphigénie in Glucks »Iphigénie en Tauride«, 1969 am Londoner Coliseum Theatre in der englischen Erstaufführung der Oper »Padmâvati« von Roussel. Zu ihren großen Partien gehörte auch die Titelrolle in »Médée« von Cherubini. Erfolgreiche Gastspiele in aller Welt, an den Opern von Gent und Brüssel, am Teatro San Carlos Lissabon und am Teatro San Carlo Neapel, an der Wiener Staatsoper und an der Oper von Chicago (1962). In den USA gastierte sie auch an den Opern von Dallas, Chicago und Philadelphia; an der Oper von Monte Carlo hörte man sie 1963 als Charlotte im »Werther« von Massenet, 1962 beim Maggio musicale Florenz in der Titelrolle von Glucks »Iphigénie en Tauride«; 1960 sang sie am Teatro San Carlo Neapel im Nibelungenring und die Brangäne im »Tristan«, 1968 an der Oper von Antwerpen zu Gast. Ihre Karriere dauerte sehr lange. Nachdem sie sich in den siebziger Jahren von der Bühne zurückgezogen hatte, betrat sie diese wieder seit 1981, jetzt als Mutter in Charpentiers »Louise« (Théâtre de la Monnaie Brüssel), als Kabanicha in »Katja Kabanowa« von Janácek und in anderen geeigneten Partien. 1990 hörte man sie an der Oper von Lyon als Herodias in »Salome« von R. Strauss, in Lyon und in Seattle sowie 1994 an der Deutschen Oper Berlin als Mme de Croissy (alte Priorin) in »Dialogues des Carmélites« von F. Poulenc, in Amsterdam als alte Gräfin in »Pique Dame« von Tschaikowsky, 1994 am Opernhaus von Nantes als Marthe im »Faust« von Gounod, 1995 an der Opéra Bastille Paris als Filipjewna im »Eugen Onegin«. Noch 1997 gastierte sie an der Canadian Opera in Toronto und in Amsterdam, 1998 am Opernhaus von Essen als Mme de Croissy in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc, am Teatro Liceo Barcelona als Filipjewna im »Eugen Onegin«. 1999 gestaltete sie (inzwischenm 75 Jahre alt) an der Wiener Staatsoper in beeindruckender Weise die Rolle der alten Gräfin in »Pique Dame« von Tschaikowsky. Auch als Konzertsängerin hatte sie eine glanzvolle internationale Karriere. - Umfamgreiche, volumiöse Stimme, deren dramatische Steigerungsfähigkeit sich im Wagner-Gesang, aber auch in vielen anderen Partien (Dalila, Hérodiade, Charlotte im »Werther«, Eboli, Azucena, Ulrica in »Un Ballo in maschera«, Amneris, Octavian im »Rosenkavalier«, Orpheus von Gluck, Carmen) bewährte. Schallplatten: Philips (vollständige Oper »Pelléas et Mélisande«), HMV (»Dialogues des Carmélites«, »Iphigénie en Tauride«), Columbia (»Le Roi d'Ys« von Lalo), RCA (»Aida«, »Lohengrin«), MRF (»Padmâvati«, Mitschnitt der oben genannten Londoner Aufführung von 1969), Erato (»Louise« von Charpentier), Melodram (Fricka im »Rheingold« und in der »Walküre«, Bayreuth 1958; Ortrud im »Lohengrin«, ebenfalls aus Bayreuth von 1959). Lit: J. Bourgeois: Rita Gorr (in »Opera«, 1961).
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