Anna Tomowa-Sintow

Liebestod Rec.:

13.Mar.1998 Dir. Galduf, Manuel (Valencia) (priv. rec.)


Tomowa-Sintow, Anna, Sopran, * 22.9.1941 Stara Zagora (Bulgarien); Ausbildung am Konservatorium von Sofia bei Zlatew-Tscherkin; auch Schülerin von Katja Spiridonova in Sofia. Ihre Mutter sang im Opernchor in Stara Zagora; sie stand dort bereits als Kind der Butterfly auf der Bühne. Debüt am diesen Haus 1965 als Tatjana in Tschaikowskys »Eugen Onegin«. Beginn der internationalen Laufbahn 1967 am Opernhaus von Leipzig, wo sie als Abigaille in Verdis »Nabucco« debütierte und bis 1972 wirkte. Hier erregte sie in Partien wie der Traviata, der Donna Anna im »Don Giovanni«, der Leonore im »Troubadour« und der Arabella von Richard Strauss Aufsehen. 1969 erstes Gastspiel an der Staatsoper Berlin als Butterfly. 1970 Preisträgerin beim Gesangwettbewerb von Sofia, 1971 erster Preis beim Concours von Rio de Janeiro. Sie blieb bis 1972 in Leipzig und war dann 1972-76 Mitglied des Ensembles der Berliner Staatsoper. 1973 wurde sie von Herbert von Karajan entdeckt und für die Uraufführung von Carl Orffs »De temporum fine comoedia« (20.8.1973) bei den Salzburger Festspielen verpflichtet. Damit kam es zu einer großen internationalen Karriere; Gastspiele in Paris (1974), Brüssel, Genf, Bern, Moskau, Warschau, Bukarest, München (zahlreiche Gastspiele seit ihrem dortigen Debüt 1984 als Donna Anna), an der Deutschen Oper Berlin, in San Francisco (US-Debüt 1974 als Donna Anna), schließlich seit 1975 glanzvolle Auftritte an der Mailänder Scala und an der Covent Garden Oper London, an der sie als Antrittsrolle die Fiordiligi in »Così fan tutte« vortrug. 1977 debütierte sie an der Wiener Staatsoper als Gräfin in »Figaros Hochzeit« und leitete damit eine lange Gastspielkarriere an diesem Haus ein; sie nahm die österreichische Staatsbürgerschaft an. Bei den Salzburger Osterfestspielen als Elsa im »Lohengrin« (1976), bei den Sommerfestspielen des gleichen Jahres als Gräfin in »Figaros Hochzeit« bewundert. Sie sang bei den Festspielen von Salzburg 1975-78 die Stimme vom Himmel in Verdis »Don Carlos«, 1976 und 1980 die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, 1977-78 und 1987-88 die Donna Anna, 1982 die Ariadne in »Ariadne auf Naxos«, 1983-84 die Marschallin im »Rosenkavalier«, 1985-86 und 1988 die Gräfin im »Capriccio« von R. Strauss, 1989 die Tosca und gab Liederabende im Rahmen dieser Festspiele. 1989 sang sie im Salzburger Dom das Sopransolo im Mozart-Requiem zum Gedächtnis des großen Dirigenten Herbert von Karajan. Auch an der New Yorker Metropolitan Oper hatte sie ihre Erfolge, wo sie 1978 als Antrittsrolle die Donna Anna im »Don Giovanni« sang. Hier hörte man sie u.a. als Elsa im »Lohengrin«, als Aida, als Amelia in Verdis »Simon Boccanegra«, als Marschallin und 1987 als Traviata. An der Grand Opéra Paris sang sie die Leonore in »La forza del destino« und die Elsa im »Lohengrin«, letztere Partie auch an der Mailänder Scala. 1989 übernahm sie beim Maggio musicale Florenz die Marschallin, 1990 an der Covent Garden Oper die Jaroslawna in Borodins »Fürst Igor«, am Theater von Bern (Schweiz) die Kaiserin in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, 1991 in Barcelona die Amelia in Verdis »Ballo in maschera«, in Madrid die Ariadne auf Naxos. 1992 gastierte sie in Leipzig als Tosca, an der Deutschen Oper Berlin als Leonore im »Troubadour«, an der Covent Garden Oper als Kaiserin, 1995 auch dort als Marschallin. 1993 sang sie in der Megaron-Halle in Athen die Titelrolle in der »Ägyptischen Helena« von R. Strauss, 1995 am Opernhaus von Zürich die Norma. 1998 sang sie im Palau de la Musica Barcelona (konzertant) die Titelrolle in »Salome« von R. Strauss. Die Künstlerin beherrschte ein umfangreiches Repertoire im Bereich des lyrisch-dramatischen Fachs, vor allem als Verdi-, Mozart-, Puccini- und Richard Strauss-Interpretin berühmt. Auch als Konzert- und Oratoriensängerin hatte sie eine große Karriere auf internationaler Ebene.

Schallplatten: Eterna (9. Sinfonie und Missa solemnis von Beethoven, Deutsches Requiem von Brahms), DGG (»De temporum fine comoedia«, Donna Anna in »Don Giovanni«, Marschallin im »Rosenkavalier«, Titelrolle in »Ariadne auf Naxos«, Mozart-Requiem), HMV-Electrola (Mozart-Requiem, Krönungsmesse von Mozart, Te Deum von Bruckner, Deutsches Requiem, »Lohengrin«, alles unter H. von Karajan), Capriccio (Verdi-Arien, »Madame Butterfly«), Decca (Gräfin in »Figaros Hochzeit«, »Das Wunder der Heliane« von Korngold), Voce (»Der Vampyr« von Marschner), Sony (»Eugen Onegin«); Topaz-Video (»Andrea Chénier« von Giordano), Decca-Video (»Fürst Igor«).

Lit. H.P. Müller: »Anna Tomowa-Sintow« (Leipzig, 1980); H. Rosenthal: Anna Tomowa-Sintow (in »Opera«, 1987).

GALLERY
as Elisabeth
as Elsa Salzburg 1976
as Elsa with Domingo
as Elsa
as Marschallin Salzburg 1982
as Marschallin
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as Tosca München
as Desdemona
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as Aida
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in concert
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Portrait
Portrait
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Portrait (Collection G&K)
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