Bernd Aldenhoff


Aldenhoff, Bernd, Tenor, * 14.6.1908 Duisburg, † 8.10.1959 München
. Nachdem er in einem Waisenhaus erzogen worden war, erlernte er den Beruf eines Schreiners. Es gelang es ihm, in den Chor des Stadttheaters von Duisburg-Bochum zu kommen; dort wurde er von dem bekannten Intendanten Saladin Schmidt gefördert. 1929-30 sang er dann im Chor des Kölner Opernhauses. Studium und Ausbildung für die Solistenlaufbahn bei Julius Lenz in Köln. 1930-32 war dann wieder Chorist am Opernhaus von Stuttgart, 1932-33 nochmals in Köln. Schließlich wurde er am Kölner Opernhaus als Solist beschäftigt und zunächst in lyrischen Partien eingesetzt (Lyonel in Flotows »Martha«, Pinkerton in »Madame Butterfly«, Matteo in »Arabella« von R. Strauss). Er wirkte dort auch 1933 in der Uraufführung der Oper »Der Heidenkönig« von Siegfried Wagner mit. Er kam über die Theater von Darmstadt (1934-35) und Erfurt (1935-38) an das Opernhaus von Düsseldorf (1938-44). 1943-52 wirkte er an der Staatsoper Dresden; er wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als Wagnersänger international bekannt. 1951-52 und 1957 trat er bei den Festspielen von Bayreuth als Siegfried im Nibelungenring auf. 1939 Gastspiel am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Manrico im »Troubadour« und als Riccardo im »Maskenball« von Verdi; 1952-57 gehörte er dem Frankfurter Ensemble als Mitglied an. Seit 1952 an der Staatsoper von München im Engagement. Er gastierte bereits 1937 bei den Festspielen von Zoppot als Tannhäuser, 1944 an der Volksoper Wien. An der Komischen Oper Berlin sang er 1950 die Titelrolle in »Der arme Matrose« von D. Milhaud, 1950 an der Staatsoper Wien den Walther von Stolzing in den »Meistersingern« und den Othello von Verdi, an der Grand Opéra Paris 1955 den Siegfried, am Teatro Comunale Florenz 1954 den Parsifal und an der Covent Garden Oper London 1957 den Siegfried in der »Götterdämmerung«. Weitere Gastspiele am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1957), an der Mailänder Scala (1959 als Erik im »Fliegenden Holländer«), am Teatro San Carlos Lissabon (1959), am Opernhaus von Zürich (1959), an der Städtischen Oper Berlin, an den Staatsopern von Hamburg und Stuttgart und am Staatstheater Karlsruhe. In der Spielzeit 1954-55 an der Metropolitan Oper New York engagiert (Antrittspartie: Tannhäuser, dann als Tristan und als Parsifal aufgetreten). 1956 wirkte er an der Münchner Staatsoper in der Uraufführung der Oper »Don Juan de Mañara« von H. Tomasi mit; sein letzter Bühnenauftritt fand 1959 am Stadttheater von Duisburg als Siegfried statt. Weitere Bühnenrollen: Florestan im »Fidelio«, Lohengrin, Siegmund in der »Walküre«, Matthias im »Evangelimann« von W. Kienzl, Titelrolle in »Der arme Heinrich« von H. Pfitzner, Pedro in »Tiefland« von E. d'Albert, Bacchus in »Ariadne auf Naxos«, Herodes in »Salome« und Ägisth in »Elektra« von R. Strauss, Fabiano in »Der Günstling« von R. Wagner-Régeny, Rodolfo in »La Bohème«, Titelrollen in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach und in »Sly« von E. Wolf-Ferrari. Neben seinem Wirken auf der Bühne hatte er auch eine bedeutende Karriere im Bereich des Konzertgesangs.

Schallplatten; Sang auf den Marken Oceanic und Urania in vollständigen Opern-Aufnahmen (»Salome«, »Freischütz«, »Meistersinger«). Auf Rococo erschien eine vollständige Aufnahme der »Rose vom Liebesgarten« von Hans Pfitzner, auf Melodram Erik im »Fliegenden Holländer«, Pedro in »Tiefland« sowie ein umfangreiches Album mit Opernszenen (Rundfunkaufnahmen); auf Estro Armonico Siegfried im Ring-Zyklus (Bayreuth 1957), auch Mitschnitte von Aufführungen auf EJS, Cetra Opera Live (»Siegfried«), BASF und Orfeo (»Götterdämmerung«, München 1955).

 

 


GALLERY
as Parsifal
as Tannhäuser 1940
as Tannhäuser Dresden
as Tannhäuser
as Siegfried (collection G&K)
as Siegfried Bayreuth 1952
as Siegfried with Varnay Bayreuth 1952
as Siegfried with Dick Zürich 1959
as Siegfried with Kuen Bayreuth 1952
as Siegmund
as Otello Köln 1957
as Otello Dresden
as Otello
as Pedro (?) Dresden
as ? Dresden
as Max (?) Dresden
as Herodes München 1955
Portrait
Portrait
Portrait Bayreuth 1952 (by courtesy of Hanny Kopetz)