Max Alvary


Alvary, Max, Tenor, * 3.5.1856 Düsseldorf, † 7.11.1898 Groß-Tabarz in Thüringen
; er war ein Sohn des berühmten Düsseldorfer Malers Andreas Achenbach (1815-1910) und hieß eigentlich Maximilian Achenbach. Zunächst studierte er Architektur in Italien, wandte sich dann aber gegen den ausdrücklichen Willen seines Vaters dem Gesangstudium zu. Er studierte bei Julius Stockhausen in Frankfurt a.M., dann bei dem nicht weniger berühmten Francesco Lamperti in Mailand. 1879 debütierte er (unter dem Pseudonym Max Anders) am Hoftheater von Weimar als Alessandro Stradella in der Oper gleichen Namens von Flotow. Hier trug er lyrische Tenorpartien wie den Lyonel in Flotows »Martha«, den Don Ottavio im »Don Giovanni« und den Gennaro in »Lucrezia Borgia« von Donizetti vor. An diesem Theater blieb er bis 1885. An der Covent Garden Oper London sang er in den Jahren 1893 und 1894 auch den Max im »Freischütz«, den Florestan im »Fidelio«, den Lohengrin und den Siegmund in der »Walküre«. Dann folgte er einem Ruf an die Metropolitan Oper New York, deren Mitglied er bis 1889 war. Als Antrittsrolle sang er hier den José in »Carmen« während Lilli Lehmann gleichzeitig an der Metropolitan Oper in der Titelrolle dieser Oper debütierte. An der Metropolitan Oper kreierte er für Amerika 1888 den Titelhelden im »Siegfried«, 1889 den Loge im »Rheingold« von Wagner, 1887 den Adolar in Webers »Euryanthe«. Er gastierte in zahlreichen weiteren amerikanischen Städten, u.a. in Boston, Philadelphia und Washington. Nach Deutschland zurückgekehrt, stand er 1891 im Mittelpunkt der Bayreuther Festspiele, als er dort die Titelpartien im »Tannhäuser« und in »Tristan und Isolde« gestaltete. 1890 sang er an der Münchner Hofoper, seit 1891 am Stadttheater (Opernhaus) von Hamburg. Als man 1892 an der Londoner Covent Garden Oper den ersten vollständigen Ring-Zyklus unter Gustav Mahler aufführte, begann man mit dem »Siegfried«, damit Max Alvary in seiner größten Wagner-Rolle, dem Titelhelden in dieser Oper, debütieren konnte, den er dann auch 1893 vortrug. Er galt als der Typ dieser Wagner-Gestalt schlechthin und erregte u.a. auch dadurch Aufsehen, daß er die Wagner-Heroen ohne Bart darstellte. 1895 nahm er nochmals an einer US-Tournee mit der Damrosch Opera Company teil. 1896 mußte er infolge einer fortschreitenden Krankheit (nach einem Sturz in eine Versenkung während einer »Siegfried«-Probe 1893 am Hoftheater Mannheim) seine Bühnenlaufbahn aufgeben und starb bereits im folgenden Jahr. Weitere Bühnenpartien des Sängers waren der Pylades in »Iphigenie auf Tauris« von Gluck, der Florestan im »Fidelio«, der Max im »Freischütz«, der Lohengrin und der Titelheld in »Merlin« von Goldmark. Daneben war er ein hoch angesehener Konzert- und Oratoriensänger.

 

 

 

GALLERY
as Tristan Bayreuth 1891 (Collection G&K)
as Tristan Bayreuth 1891
as Tannhäuser
as Tannhäuser (Collection G&K)
as Tannhäuser MET
as Tannhäuser
as Lohengrin
as Lohengrin (Collection G&K)
as Lohengrin MET
as Lohengrin MET
as Siegfried "Siegfried" Chicago 1895
as Siegfried "Siegfried" (Collection G&K)
as Siegfried "Siegfried" MET
as Siegfried "Siegfried"
as Siegfried "Götterd." MET
as Stolzing MET
as Siegmund
as Faust
as Faust
as Assad MET 1885
as Conde di Mantua "Rigoletto" (Stolzing?)
as Werther (Collection G&K)
as Werther
as Werther
Portrait (by courtesy of George Parous)
Portrait
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