Leonor Engelhard


Engelhard, Leonor, Tenor, * 30.6.1879 Hamburg, † (?)
; er arbeitete zunächst als Maschinenbauer. Als man seine schöne Stimme entdeckt hatte, ließ er diese durch Julius von Raatz-Brockmann in Berlin ausbilden und debütierte 1907 an der Hofoper von Dresden. Nach einer Spielzeit kam er 1908 an das Hoftheater von Dessau, dem er bis zum Ende des Ersten Weltkrieges angehörte. Hier sang er Partien wie den Max im »Freischütz«, den José in »Carmen«, den Erik im »Fliegenden Holländer«, den Walther von Stolzing in den »Meistersingern« und den Hans in Smetanas »Verkaufter Braut«. In den folgenden Engagements am Stadttheater von Chemnitz (1918-20) (wo er 1919 den Tristan in »Tristan und Isolde« sang), an der Wiener Volksoper (1920-21), am Stadttheater von Duisburg (1921-23) und am Stadttheater von Hagen in Westfalen (1923-26) verlegte er sich dann auf das schwere Heldenfach und auf Charakterpartien. Jetzt sang er u.a. den Loge und den Siegfried im Ring-Zyklus, den Tristan, die Titelrolle im »Armen Heinrich« von Hans Pfitzner, den Herodes in »Salome« von R. Strauss, den Othello von Verdi und den Canio im »Bajazzo«. Er lebte, zuletzt ohne feste Bindung an ein Theater, in Duisburg, schließlich in Berlin. Gastspiele trugen ihm an der Staatsoper Wien, an den Opernhäusern von Leipzig und Düsseldorf, am Deutschen Theater von Brünn (Brno), am Stadttheater von Zürich (1922 als Tannhäuser) und in Frankreich Erfolge ein. Neben seinem Wirken auf der Opernbühne hatte er auch im Konzertsaal eine bedeutende Karriere.

 


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as Canio "Pagliaccio"