Hermin Esser


Esser, Hermin, Tenor, * 1.4.1928 Rheydt
. Er wurde zunächst Graphiker, studierte dann Architektur, ließ aber schließlich seine Stimme am Schumann-Konservatorium in Düsseldorf bei Franziska Martienssen- Lohmann ausbilden. Debüt 1954 am Stadttheater von Krefeld. Es folgten Engagements am Stadttheater von Gelsenkirchen, an der Komischen Oper Berlin (bis 1961) und am Staatstheater von Wiesbaden (1961-64). 1964 wurde er an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg berufen. Auch dem Opernhaus von Essen und dem Staatstheater von Wiesbaden verbunden. 1966 wirkte er erstmalig bei den Festspielen von Bayreuth mit, und zwar als Froh im »Rheingold«. In den folgenden Jahren sang er dort eine Anzahl von Wagner-Partien, so 1967 den Walther von der Vogelweide im »Tannhäuser« und den Lohengrin, 1967-70 den David und 1975 den Walther von Stolzing in den »Meistersingern«, 1970-71 und nochmals 1979 den Erik im »Fliegenden Holländer«, 1972-74 und 1977 den Tannhäuser. 1966-69 den Froh, 1971-72 und 1975 den Siegmund, 1970-75 den Loge im Ring-Zyklus, 1975 und nochmals 1981 den Tristan (wobei er mit großem Erfolg für den erkrankten René Kollo einsprang) 1972 gastierte er in Turin, 1973 sang er an der Oper von Monte Carlo den Tristan, 1973-74 wurde er an der Oper von Rom als Parsifal gefeiert, 1973 bei der Sadler's Wells Opera London als Tristan, 1973-77 an der Staatsoper von Wien (u.a. als Tristan und als Parsifal), 1972 an der Grand Opéra Paris (als Tristan). Er gastierte auch in Brüssel, Lyon, Bordeaux und Straßburg, an den Staatsopern von Stuttgart, München und Hamburg, am Deutschen Opernhaus Berlin, am Stanislawski Theater in Moskau, an den Nationalopern von Budapest, Warschau und Zagreb, in Stockholm, Chicago, Genf und Zürich. 1988 Gastspiel an der Staatsoper Dresden als Herodes in »Salome« von R. Strauss. Er beherrschte ein sehr umfangreiches Bühnenrepertoire, aus dem hier noch der Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, der Tamino in der »Zauberflöte«, der Don Ottavio im »Don Giovanni«, der Idomeneo von Mozart, der Pylades in »Iphigenie auf Tauris« von Gluck, der Max im »Freischütz«, der Hans in der »Verkauften Braut«, der Alfredo in »La Traviata«, der Don Carlos von Verdi, der Alvaro in dessen »La forza del destino«, der Ismaele im »Nabucco«, der Herzog im »Rigoletto«, der David in den »Meistersingern«, der Ägisth in »Elektra«, der Bacchus in »Ariadne auf Naxos« und der Kaiser in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, der Hermann in »Pique Dame«, der Pedro in »Tiefland« von d'Albert, der Tom Rakewell in »The Rake's Progress« von Strawinsky, der Samson in »Samson et Dalila« von Saint- Saëns, der Kalaf in Puccinis »Turandot« und der Tambourmajor im »Wozzeck« von A. Berg genannt seien. Bedeutende Karriere auch als Konzertsänger. Zu seinem 70. Geburtstag gab er in Wiesbaden ein Konzert mit Liedern und Opern-Ausschnitten.

Leuchtkraft und Glanz der Stimme zeichnen auch seine Schallplatten aus; sie erschienen bei Philips (Froh im »Rheingold«), DGG (Erik im »Fliegenden Holländer«), Pergola (Querschnitt »Turandot« von Puccini), Eterna (Querschnitt »Othello« von Verdi), Mondo Musica (Kaiser in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss).

 


GALLERY
as Tristan

as Tristan with Meyfarth Strassburg 1972 (by courtesy of Peter Giljum)

as Tristan with Synek Nürnberg 1969 (by courtesy of Peter Giljum)
as Tristan with Synek
as Froh Bayreuth 1968 (Collection G&K)
as Tannhäuser Bayreuth 1972
as Siegmund
as Max "Der Freischütz"
Portrait (Collection G&K)
Portrait
Portrait
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