Isidoro Fagoaga


Fagoaga, Isidoro, Tenor, * 4.4.1895 Vera de Bidasea in der spanischen Provinz Navarra, † Ende Mai 1976 San Sebastian
; er stammte aus einer Familie von Landarbeitern, und wuchs in Buenos Aires heran, begann dort das Gesangstudium bei dem Pädagogen Luis Iribarne. Er kam 1914 nach Spanien, wo er am Conservatorio Real in Madrid Schüler von Maestro Luis Iribarne war, dann setzte er seine Ausbildung in Italien weiter fort. Er gewann 1918 bei einem Gesangwettbewerb eine Freistelle am Konservatorium von Parma. Hier war er Schüler von M. Silva. Debüt 1920 am Teatro Grande Madrid als Samson in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns. Er sang dann am Teatro San Carlos in Lissabon 21 verschiedene Partien. Erstes Auftreten in Italien 1921 am Teatro San Carlo von Neapel als Siegmund in der »Walküre«. Er wurde bald der führende Wagner-Tenor in Italien und galt als Nachfolger des großen Giuseppe Borgatti. 1924 hörte man ihn bei den Festspielen in der Arena von Verona als Parsifal. 1925-33 sang er an der Mailänder Scala Partien wie den Siegmund, den Siegfried und den Parsifal, an anderen italienischen und spanischen Bühnen auch den Tannhäuser und den Tristan. Am Teatro Costanzi nahm er 1924 an der Uraufführung der Oper »Anna Karenina« von Robbiani (als Wronsky) teil, 1925 sang er dort den Parsifal, 1926 den Siegmund. Am Teatro Real in Rom übernahm er 1930 den Siegfried in der »Götterdämmerung«, 1933 im »Siegfried«, 1934 den Siegmund, am Teatro Comunale Bologna 1935 den Siegfried in der »Götterdämmerung«. Am Teatro Colón Buenos Aires trat er in Aufführungen des Nibelungenrings und als Parsifal, dann 1925-30 alljährlich in seinen Wagnerpartien, aber auch als Dimitrij im »Boris Godunow«, als Avito in »Amore dei tre Re« von Montemezzi und als Luigi in Puccinis »Il Tabarro« auf. Er wurde von Cosima und Siegfried Wagner zu den Festspielen von Bayreuth eingeladen und studierte auf deren Anregung seine Wagner-Partien nun in deutscher Sprache, doch kam es nicht zu einem Auftreten in Bayreuth. Beim Ausbruch des spanischen Bürgerkrieges 1936 weigerte er sich als Antifaschist in Italien weiter aufzutreten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wanderte er wieder nach Buenos Aires aus. Hier betätigte er sich als Musikschriftsteller (u.a. über baskische Musik und Dichtung, Biographien von Sängern und Komponisten) und als Korrespondent der argentinischen Zeitung »La Prensa« für Spanien.

Von seiner großen, heldischen Stimme sind ausschließlich Columbia-Aufnahmen aus der Zeit um 1930 vorhanden.

Lit: R. Arnosi: Isidoro Fagoaga (in »Record Collector«, 1985).

 


GALLERY
as Siegfried "Götterd." Scala
as Siegfried "Götterd." Scala
as Parsifal Roma (by courtesy of Archivio storico del Teatro dell'Opera di Roma)
as Parsifal Scala
as Siegmund "Walküren" Scala
as Wronsky "Anna Karennine" by Robbiani Scala 1924
with Siegfried Wagner, Delman and Faltis Bayreuth 1928
Portrait 1925
Portrait