Fiorello Giraud


Giraud, Fiorello, Tenor, * 22.10.1868 Parma, † 28.3.1928 Parma
; sein Vater, Lodovico Giraud (1846-82), war ein berühmter Tenor; er selbst war Schüler von Barbacini in Parma. Debüt 1891 am Teatro Civico von Vercelli als Titelheld im »Lohengrin«. Er sang dann am 21.5.1892 in der Uraufführung der Oper »I Pagliacci« (»Der Bajazzo«) von Leoncavallo am Teatro Dal Verme von Mailand die Partie des Canio. Es folgten Gastspiele an verschiedenen italienischen Provinztheatern. 1894 sang er am Teatro Comunale von Bologna, 1895 und 1900-01 am Teatro Fenice Venedig. 1894 Gastspiel am Teatro Carlo Felice Genua als Fenton im »Falstaff« von Verdi, 1899 am Teatro Regio Turin, 1897 an der Oper von Monte Carlo (als Cassio im »Othello« von Verdi mit Francesco Tamagno als Partner), 1901 an der Oper von Kairo (als Loris in »Fedora« von Giordano), 1903 am Teatro Costanzi in Rom (als Tristan) und 1904 am gleichen Haus als Cavaradossi in »Tosca« und als Lohengrin; 1903 auch am Teatro Politeama Buenos Aires aufgetreten. 1899-1901 war er sehr erfolgreich am Teatro Real Madrid tätig; 1896 sang er am Teatro Liceo von Barcelona, 1898 an der Oper von Santiago de Chile und am Teatro San Carlos von Lissabon. 1901 war er wiederum in Santiago de Chile zu Gast. Er hatte dann noch eine lange, erfolgreiche Karriere an den führenden italienischen Bühnen. Man schätzte ihn vor allem als Interpreten der veristischen Partien und als Wagnersänger. 1906 sang er am Opernhaus von Triest in der Uraufführung der Oper »Medea« von Tommasini, 1907 am Teatro Massimo von Palermo in der Uraufführung von Donaudys »Sperduti nel buio«. 1907 wirkte er an der Mailänder Scala unter A. Toscanini als Siegfried in der »Götterdämmerung« mit. 1908 sang er an der Scala in der italienischen Premiere von Debussys »Pelléas et Mélisande« die Partie des Pelléas. Er galt allgemein auch als großer Puccini-Interpret. Er setzte seine Karriere auf der Bühne und vor allem im Konzertsaal bis 1918 fort. Seltsamerweise hat er den Canio, den er in der Uraufführung des »Bajazzo« kreiert hatte, kaum an den großen, internationalen Opernhäusern zum Vortrag gebracht.

Von seiner Stimme sind mindestens acht sehr seltene Aufnahmen auf G&T (Mailand, 1904) vorhanden; 1916 nahm er nochmals zehn Titel für HMV auf, denen 1917 zwei weitere auf der gleichen Marke folgten.

 

 


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