Georgine von Januschowsky


Januschowsky, Georgine von, Sopran, * um 1859 Olomouc (Olmütz) (nach anderen Quellen in Brünn/Brno), † 6.9.1914 New York ; sie war die Tochter eines hochrangigen österreichischen Offiziers, und nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters war sie zunächst als Schauspielerin tätig, und zwar 1874-75 am Theater von Ljubljana (Laibach), 1875-76 in Freiburg i.Br., 1876-77 am Theater an der Wien in der österreichischen Hauptstadt. Sie entschloß sich dann aber zur Sängerkarriere und begann ihre Bühnentätigkeit in Leipzig und war zuerst in Sigmaringen, Stuttgart und Freiburg i. Br. engagiert, wo sie anfänglich im Stimmfach der Soubrette auftrat. Sie war 1877-78 an der Hofoper von Stuttgart, 1878-80 am Opernhaus von Leipzig. Sie verlegte ihre Tätigkeit nach Nordamerika und trat dem Ensemble des New Yorker Stadttheaters (Germania-Theater) bei, das damals vor allem auf dem Gebiet der deutschen und der Wagner-Oper in Amerika Hervorragendes leistete. Der Dirigent des Hauses Adolf Neuendorff (* 13.6.1834 Hamburg, † 4.12.1897 New York) bildete ihre Stimme zum dramatischen Sopran weiter. Nachdem beide Künstler geheiratet hatten, blieb Georgine von Januschowsky sechs Jahre lang in den USA; sie sang dort in New York, in Philadelphia, Boston und Chicago und gastierte in Mexico City und an Operntheatern in Kanada. 1891 war sie Mitglied der Metropolitan English Opera in New York, bei der man sie als Santuzza in »Cavalleria rusticana« hörte. 1893 sang sie in der Eröffnungsvorstellung des (ersten) Manhattan Opera House in New York in der Uraufführung der Oper »Boabdil« von Moszkowsky die Partie der Boraya. 1885-87 trat sie an der Metropolitan Oper New York auf; sie debütierte dort als Friedensbote in Wagners »Rienzi« und sang den Siebel im »Faust« von Gounod, die Marzelline im »Fidelio«, die Venus im »Tannhäuser«, die Ortlinde in der »Walküre« und die Astaroth in der »Königin von Saba« von Goldmark (1886 in der US-Erstaufführung dieser Oper). Nach Europa zurückgekehrt, gehörte sie zuerst dem Hoftheater Mannheim, dann dem Wiesbadener Hoftheater und 1893-95 der Hofoper Wien an. 1895 ging sie wieder nach Nordamerika und hatte dort bis 1899 abermals große Erfolge (1903-07 folgten Gastspielen). In den Jahren 1895-97 trat sie wieder an der Metropolitan Oper als Leonore im »Fidelio«, als Valentine in Meyerbeers »Hugenotten«, als Brünnhilde im »Siegfried« und als Isolde im »Tristan« auf, 1903-04 als Brünnhilde in der »Götterdämmrung« und schließlich 1906-07 als Gertrude in »Roméo et Juliette« von Gounod. 1899 wurde sie Mitglied des Theaters von Graz, wo sie sich auch als gesuchte Pädagogin betätigte. 1901 gastierte sie an der Wiener Hofoper als Aida. Eine ihrer Schülerinnen war die berühmten Mezzosopranistin Margarete Matzenauer. Von ihren großen Bühnenrollen sind die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Norma, die Aida, die Agathe im »Freischütz«, die Leonore in »Fidelio«, die Königin von Saba in der gleichnamigen Oper von Goldmark, die Senta im »Fliegenden Holländer« und die Brünnhilde in der »Walküre« hervorzuheben.

 

 

 


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as Isolde
as Siebel "Faust" MET
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